Salomonisches Unentschieden – Wasserburg und Deisenhofen trennen sich 1:1
Die Löwen haben in Wasserburg die Oktoberfestwochen ausgerufen und die Zuschauer kamen in Scharen. Über 450 Fans sahen das 1:1-Unentschieden zwischen den Innstädtern und dem FC Deisenhofen. Dabei erlebten sie nicht nur ein ordentliches Spiel, sondern erfreuten sich auch am neuen Weißbierkarussell. Das Weißbierkarussell zeigte beim ersten Einsatz gleich seine Wirkung: Es war lange vor, während und nach der Partie voll besetzt und kurbelte die Stimmung im Stadion an.
„Es ist wirklich beeindruckend, was hier in Wasserburg los ist,“ sagte Marinus Poschenrieder vom FC Deisenhofen. Poschenrieder war einer der Hauptprotagonisten am Freitagabend, denn der 26-jährige Innenverteidiger hatte nach zwei gelbwürdigen Fouls bereits nach 29 Minuten Feierabend. Dieser Platzverweis erhitzte kurz die Deisenhofener Gemüter, dass sich die Stimmungslage aber wieder beruhigte lag zum einen an der umsichtigen Spielleitung von Schiedsrichter Patrick Krettek und zum anderen daran, dass zwischen beiden Vereinen große gegenseitige Sympathie herrscht.
Die Hausherren begannen sehr schwungvoll und hatten nach einem Weitschuss von Michael Kokocinski, den Torhüter Enrico Caruso nach vorne abklatschen ließ, durch Daniel Kobl die erste gute Chance. Kobl grätschte den Abpraller jedoch über das Gehäuse (11.). Deisenhofen kombinierte auch in Unterzahl entsprechend ihrer Spielphilosophie, die sich durch den ganzen Verein zieht, sehr gefällig, konnte sich aber keinerlei Chancen erspielen. Wasserburg hingegen hatte durch Maxi Hain per Kopf (35.) und durch einen Fernschuss von Bruno Ferreira Goncalves (45.) aussichtsreiche Gelegenheiten zur Führung, die jedoch ungenutzt blieben.
Nach dem Seitenwechsel konnte sich der FCD vom Wasserburger Druck befreien und tatsächlich selber in Führung gehen. In der 70. Minute erzielte Torjäger Michael Bachhuber mit einem Fallrückzieher von der Strafraumgrenze das Tor des Monats. In Wasserburg fallen in dieser Saison Tore für den Gegner, die man sich so nicht ausdenken kann und zum Teil auch Sinnbild für die prekäre Situation der Löwen sind. Nun nahm die Begegnung richtig Fahrt auf, denn die Löwen antworteten sofort in Person von Bruno Ferreira Goncalves. Nach einer sehenswerten Kombination über mehrere Stationen bombte der Flügelspieler den leicht aufhüpfenden Ball aus 25 Metern in den Winkel (74.). Beide Teams klappten in der Schlussphase ihre Visiere nach oben und spielten voll auf Sieg. Die Löwen wären dem Dreier einen großen Schritt näher gewesen, wenn nach einer Ecke der Kopfball von Michael Denz nicht an den Pfosten gegangen wäre, sondern ins Tor (82.). Auch im anschließenden Getümmel brachten die Löwen das Leder nicht über die Linie. Fast im direkten Gegenzug konnten sich die Innstädter bei Torhüter Dominic Zmugg bedanken, der zunächst gegen Bachhuber mit dem Fuß parierte und auch den Nachschuss von Maxime Schneiker im Liegen sensationell entschärfte.
So blieb es bei der schiedlich-friedlichen Punkteteilung, die beide Mannschaften und ihre Trainer bis weit nach Abpfiff am Weißbierkarussell analysierten. FCD-Co-Trainer Thomas Werth sprach das Schlusswort eines langen Abends: „Wenn die Löwen so weiterarbeiten, kommen sie da unten raus. Wir wollen diese Spiele auch im nächsten Jahr“.
Wasserburg: Zmugg, Stephan (ab 73. Köhler), Knauer, Kokocinski, Lindner, Maxi Hain, Höhensteiger, Ferreira Goncalves (ab 87. Wagner), Schaberl, Denz, Kobl (ab 51. Simeth)
Tore: 0:1 Michael Bachhuber (70.), 1:1 Bruno Ferreira Goncalves (74.)
Gelb-Rote Karte: Marinus Poschenrieder (29., wiederholtes Foulspiel)
Zuschauer: 450
jah