Ein Punkt der Moral – Wasserburg spielt 1:1 bei Türkspor Augsburg
Die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg wollten unbedingt Zählbares von ihrer Auswärtsfahrt nach Augsburg zurück an den Inn bringen – und dieser eigenen Anspruchshaltung wurden sie gerecht. Die Löwen erkämpften sich ein gerechtes 1:1-Unentschieden. Mehr war an diesem Samstagnachmittag – für beide Mannschaften – vor 40 Zuschauern bei trostlosem Ambiente auf der extrem weitläufigen Bezirks-Sportanlage Haunstetten nicht drin. Dafür taten sich Wasserburger auf holprigem Geläuf zu schwer und mussten zudem einem Rückstand hinterherlaufen.
Trainer Matthias Haas lobte nach dem Spiel die große Moral seiner Spieler, die bis zum Schluss an das Remis glaubten, und betonte die Wichtigkeit solcher Punktgewinne: „Am Ende addieren sich diese Punkte und werden uns helfen, dass wir unser Saisonziel erreichen“, so Haas. Türkspor Augsburg hatte zwar von Anfang an mehr Ballbesitz, wirklich gefährlich wurde die Mannschaft von Serdar Dayat, der über weite Strecken der Begegnung wie ein Vulkan kurz vor der Eruption wirkte, nicht. Daher spielten sich weite Teile der ersten Halbzeit im Mittelfeld ab. Einzig ein Gewaltschuss von Moustapha Salifou strich nach 17 Minuten haarscharf am Kreuzeck vorbei. Türkspor Augsburg agierte nicht wirklich als Einheit, jedoch belegt die Einwechslung des zweitligaerprobten Vladimir Rankovic nach 26 Minuten für Dominik Weiß, welch individuelle Qualität im Kader schlummert. Bis zur 43. Minute passierte auf beiden Seiten wenig, ehe Vitaly Blinov von der linken Grundlinie in die Mitte passte, von wo der Ball abgefälscht zum 1:0 über die Torlinie trudelte. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hätte Augsburg durch Salifou die Begegnung entscheiden können, doch Maxi Hain klärte dessen Direktabnahme auf der Linie, indem er das Leder via Unterkante der Latte aus der Gefahrenzone beförderte. Eine kuriose Aktion.
Somit blieben die Löwen bei nur einem Tor Rückstand am Leben und lauerten auf ihre Chance. Nach dem Seitenwechsel beorderte Matthias Haas seine Elf etwas weiter nach vorne, wirkliche Torchancen blieben aber lange Zeit aus. Lediglich eine verunglückte Flanke von Michael Neumeier, die Torhüter Thomas Reichlmayr gerade noch über die Latte lenken konnte, sorgte für Gefahr (69.). In dieser Phase bauten die Gäste aber zunehmend mehr Druck auf und hatten eine Reihe an Ecken, wovon in der 82. Minute eine letztlich zum Ausgleich führte. Reichlmayr wurde vom eigenen Verteidiger umgesprungen, weshalb er die Hereingabe nicht weit genug abwehren konnte. Mathias Heiß bombte den Abpraller trocken aus acht Metern zum 1:1 unter das Gebälk.
Vor dem spielfreien Wochenende war der Punktgewinn für die Innstädter essentiell. Trotz sehr durchwachsener Vorrunde stehen die Löwen tatsächlich knapp über dem Strich. Dies gibt Hoffnung, dass bei besserer Rückrunde die Klasse gehalten werden kann. Nun können sich die vielbelasteten Dauerbrenner etwas erholen und die zahlreichen Rekonvaleszenten für ihr Comeback trainieren, um Kraft für ganz entscheidende Herbstwochen zu sammeln.
Wasserburg: Zmugg, Köhler, Maxi Hain, Heiß, Stephan, Höhensteiger, Knauer, Ferreira Goncalves (ab 46. Schaberl), Neumeier (ab 89. Simeth), Denz, Dukic
Tore: 1:0 Vitaly Blonov (43.), 1:1 Mathias Heiß (82.)
Zuschauer: 40
jah