Der FC Traunstein hat im neunten Anlauf endlich seine ersten Punkte eingefahren. Im Kellerduell der Fußball-Bezirksliga Ost besiegte das Tabellenschlusslicht den Vorletzten TSV Wasserburg in einer packenden Partie verdient mit 4:2 (2:2). Mit drei Toren ballerte Rückkehrer Alin Miclos sein Team vor heimischem Publikum fast im Alleingang zum ersten „Dreier“ der Saison.
Bereits in der neunten Minute eröffnete Dominik Waritschlager per Foulelfmeter einen torreichen Fußballnachmittag. Florin Defta war vom heranstürmenden TSV-Keeper Dominik Süßmaier im Strafraum umgesenst worden. Der Jubel über die frühe FC-Führung wurde aber sofort im Keim erstickt: Einen Abpraller versenkte Hisenaj Kashfrim eiskalt im Kasten von FC-Schlussmann Andreas Abfalter. Sichtlich schockiert vom Ausgleich ging es in der Traunsteiner Defensive nun drunter und drüber: Nach einem Kopfballheber von Wasserburgs Lukas Wolf behielt allein Abfalter die Übersicht und verhinderte mit einer beherzten Parade (12.) den 1:2-Rückstand. In der 28. Minute war er dann aber machtlos, als Philip Kleinschwärzer die FC-Defensive düpierte und halbrechts auf Lukas Wolf durchsteckte, der nur noch einschieben musste. Nach einer klasse Freistoßflanke von Wolfi Schuhböck lauerte Heimkehrer Alin Miclos am langen Pfosten und sorgte für den Pausenstand (29.).
Nach Wiederanpfiff entwickelte sich gleich wieder ein munteres Spielchen. In der 63. Minute durften die etwa 70 treuen FC-Anhänger zum dritten Mal jubeln: Angreifer Miclos kontrollierte einen weiten Torabschlag von Abfalter, setzte sich raffiniert gegen drei Wasserburger durch und zimmerte das Leder mit dem Außenrist ansatzlos in den rechten oberen Winkel. Ein Traumtor – das Spiel war gedreht. Plötzlich agierten die Traunsteiner aber überraschend ängstlich und versuchten die knappe Führung zu verwalten. „In dieser Phase waren wir viel zu nervös“, analysierte Schenk. Der Fußballgott ersparte den Kreisstädtern nach acht Pleiten in Serie aber die neunte Plage: In der 89. Minute profitierte Offensivakteur Manfred Reiter von einem Wasserburger Abwehrschnitzer und flankte zielgenau auf Miclos, der den Gästen per Direktabnahme den Gnadenstoß verpasste. „Wenn wir heute nicht gewonnen hätten, hätten wir wohl kaum mehr Chancen auf den Klassenerhalt gehabt“, sagte ein sichtlich erleichterter Wesley Schenk.
1. FC Traunstein: Abfalter, Heinrich, Thalhauser, Felber, Marin, Hörterer, Defta, Wolfgang Schuhböck (76. Mayer), Miclos (89. Weidlich), Waritschlager (81. Gotzmann), Reiter.
TSV Wasserburg: Dominik Süßmaier, Pala, Tanrirermis (60. Hodzic), Weiß, Marco Kleinschwärzer, Anton Voglsinger, Wolf (81. Vorrat), Kushfrim, Philip Kleinschwärzer, Karadzic, Mleko.
Tore: 1:0 (9.) Waritschlager (Foulelfmeter) 1:1 (11.) Kushfrim 1:2 (28.) Wolf 2:2 (29.) Miclos 3:2 (63.) Miclos 4:2 (89.) Miclos.
Schiedsrichter: Florian Felkel (FC Moosinning).
Zuschauer: 70.