Am Ende fehlt ein Tor
Wasserburg und Forstinning trennen sich 0:0
Landesliga Südost ist, wenn man nicht erkennt, wer gerade Tabellenzwölfter und wer Zweiter ist. So geschehen einmal mehr in der Wasserburger Altstadt, wo die abstiegsbedrohten Löwen gegen Forstinning die bessere Mannschaft waren, sich am Ende aber mit einem 0:0 begnügen mussten. „Ich bin mit dem Unentschieden nicht zufrieden, wir hätten gewinnen müssen,“ äußerte Trainer Florian Heller nach dem Spiel seinen Unmut über das Ergebnis. Mit der Defensivarbeit, dem Einsatz und der Einstellung seiner Spieler war er hingegen einverstanden.
Und mit dieser Einschätzung lag Heller auch richtig, denn seine Mannschaft übernahm von Beginn an die Kontrolle, warf sich energisch in alle Zweikämpfe und spielte auch deutlich schlauer als noch beim Rückrundenauftakt gegen Freising. Was fehlte, ist die Kaltschnäuzigkeit, das Durchsetzungsvermögen im gegnerischen Strafraum und womöglich auch die letzte Überzeugung, das Tor zu erzwingen. Am gefährlichsten war daher zunächst Forstinning für sich selbst, als eine scharf getretene Ecke zweimal aufs eigene Tor verlängert wurde und das Leder so haarscharf am langen Pfosten vorbeizischte (13.). Der aufgerückte Dominik Brich (17.) per Weitschuss und Janik Vieregg (21.) am kurzen Pfosten hatten in der Folge weitere Gelegenheiten. In der 24. Minute hatten die Innstädter jedoch Glück, als Alex Boschner ein Rückpass über den Schlappen rutschte und der Ball Richtung Torlinie holperte. Mit einer eingesprungenen Grätsche erreichte der Schlussmann den Ball aber noch knapp vor der Linie und klärte sein Missgeschick höchstselbst. Warum das zweite Spiel nach dem Winter 0:0 endete, zeigte sich nach einer halben Stunde Spielzeit. Daniel Vorderwestner wurde steil geschickt, der junge Flügelspieler wollte den Torhüter umkurven, doch Marko Susac pflückte in den Ball vom Fuß. Freier wird Vorderwestner in dieser Saison nicht mehr vor des Gegners Tor kommen.
Nach dem Seitenwechsel hatten die Hausherren erneut eine Drangphase, in der Forstinning Querschläger am Fließband produzierte. Als die Anfangsviertelstunde der zweiten Halbzeit ohne Zählbares verpuffte, verlagerte sich die Begegnung ins Mittelfeld. Forstinning wurde erneut nur durch Wasserburger Mithilfe gefährlich, als sich die Innenverteidiger und der Torhüter solange im eigenen Sechzehner den Ball zupassten, bis endlich ein Stürmer dazwischenstocherte, aber das risikoreiche Spiel nicht bestrafte (65.). Wie schon gegen Freising schlugen die Löwen zu wenige Flanken, lieber wird abgekappt und ein Querpass gespielt. Als dann doch einmal ein Ball in den Strafraum geflankt wurde, stieg der eingewechselte Luca Wagner am höchsten und platzierte seinen Kopfball gefährlich Richtung Winkel. Die 365 Fans hatten schon den Torschrei auf den Lippen, doch der baumlange Susac im Tor machte sich noch länger als er ohnehin schon ist und fischte den Ball aus dem Winkel. Eine sensationelle Parade. Auf der Gegenseite zeigte auch Boschner ein gutes Torwartspiel und entschärfte in der 86. die einzig nennenswerte selbstkreierte Forstinninger Chance. Dominik Damjanovic war nach einem Konter frei durch, scheiterte jedoch am Reflex des Keepers. So blieb es bei einem 0:0 der besseren Sorte, das am Ende aber auch nur einen Punkt bringt.
Wasserburg: Boschner, Kollie, Lucas Knauer, Brich, Kononenko, Höhensteiger, Simeth, Moritz Knauer (ab 68. Kerschbaum), Vorderwestner (ab 68. Wagner), Barthuber (ab 86. Lindner), Vieregg (ab 79. Scherhag)
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Simon Stadler (FC Mariakirchen)
Zuschauer: 365
jah