Auch das Flutlicht half nicht – Löwen verlieren gegen Garching mit 2:4
„Es kommen auch wieder andere Zeiten!“ So fasste Dominik Haas die Situation nach der Wasserburger 2:4-Niederlage gegen Garching treffend zusammen. Der ehemalige Kapitän hatte am Mittwochabend seinen Bruder Matthias als Co-Trainer unterstützt, da Cheftrainer Niki Wiedmann beruflich verhindert war. Haas strahlt wie immer Ruhe und Zuversicht aus – auch in sportlich schwierigen Zeiten. Sechs Spiele in Folge konnten die Löwen schon nicht mehr gewinnen, die letzten drei Begegnungen gingen allesamt verloren. Der erfolgsverwöhnte Verein durchschreitet gerade eine Talsohle, dass es in der Entwicklung Dellen geben wird, war jedoch immer klar. Nun gilt es Ruhe zu bewahren und konzentriert weiterzuarbeiten.
Gegen Garching hatten die Innstädter auf die Kraft der heimischen Altstadt bei Flutlicht gesetzt. Doch weder Altstadt noch Flutlicht können eine Verletztenmisere nahezu biblischen Ausmaßes beseitigen. Zu den ohnehin verletzten Stammkräften Mathias Heiß, Michael Denz, Markus Grübl, Sebastian Weber und Hannes Hain kamen nach dem Abschlusstraining auch noch Marko Dukic und Keanu Wohlfahrt hinzu. Nichtsdestotrotz erwischten die Löwen – vor dem Spiel mit einer packenden Rede emotionalisiert von Torwart-Trainer Robert Mayer – einen guten Start in die Partie und machten sofort Druck. Entsprechend war auch die Führung durch Michael Barthuber in der 23. Minute verdient. Nach Flanke von Maxi Hain landete der Ball im Strafraum bei Barthuber, der aus elf Metern trocken abschloss. Zwei Minuten nach dem 1:0 offenbarte sich eines der derzeitigen Wasserburger Probleme: Die Gegentore fallen teils zu leicht und zu unglücklich. Zweiteres war in der 25. Minute der Fall. Eine abgefälschte Flanke von Nikolaos Salassidis fand ihren Weg ins Tor. Noch war das Nervenkostüm der Löwen stabil, denn die Mannschaft spielte unbeirrt weiter und ging erneut in Führung. Garchings Torhüter Dominic Dachs versuchte sich mit einem Chipball ins Mittelfeld, visierte jedoch Wasserburgs Barthuber an, der den Ball aus nahezu 40 Metern volley ins verwaiste Tor drosch (34.). In der 41. verpasste es Daniel Kobl aus spitzem Winkel einen weiteren Treffer nachzulegen.
Die Löwen hätten eine Zwei-Tore-Führung gebraucht, denn derzeit schaffen sie es nicht, einen knappen Vorsprung zu verteidigen und so kippte das Spiel. In der 58. Minute schlug Stephan Thee einen weiten Ball auf Jean Monty Mendama, der im Strafraum relativ ungestört per Bruststoppen und direkt aus der Luft einschießen konnte. Als Linus Radau in der 66. Minute mit einem Fernschuss aus über 30 Metern über den verdutzten Dominic Zmugg das 3:2 für Garching markierte, wurden die Wasserburger Köpfe leer und damit die Beine schwer. Jean Monty Mendema erzielte in der 70. Minute das vorentscheidende 4:2, als er einen zu kurz geratenen Rückpass auf Zmugg erlief und eiskalt einschob.
Wasserburg: Zmugg, Stephan, Maxi Hain, Knauer, Neumeier, Höhensteiger (ab 73. Simeth), Renger, Schaberl (ab 62. Vorderwestner), Barthuber, Kobl (ab 71. Wagner)
Tore: 1:0 Michael Barthuber (23.), 1:1 Nikolaos Salassidis (25.), 2:1 Michael Barthuber (34.), 2:2 Jean Monty Mendama (58.), 2:3 Linus Radau (66.), 2:4 Jean Monty Mendama (70.)
Zuschauer: 410
jah