Aus vier macht acht – Wasserburg muss in Deisenhofen punkten
Die Saison in der Bayernliga Süd neigt sich dem Ende entgegen und die Rechenspiele beginnen. Zwar schauen die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg nur von Woche zu Woche, nichtsdestotrotz richtet sich der Blick automatisch auch auf das große Ganze. Vor dem Gastspiel am Samstag, 15 Uhr, in Deisenhofen lautet die doppelte Devise: Aus vier mach acht. In den letzten vier Spielen benötigen die Löwen mindestens acht Punkte, um die Saison zu verlängern und weitere vier Relegationsspiele zu erzwingen.
Im Grunde startet jetzt eine neue, eigene Saison für die Innstädter. Jede Begegnung wird zum Endspiel und ist von größter Bedeutung. Nach dem gleichermaßen überraschenden wie überzeugenden 1:0-Heimerfolg gegen die Reserve des FC Ingolstadt konnte der TSV 1880 Wasserburg Selbstvertrauen tanken und sich vor allem im Fernduell mit Hallbergmoos den Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz zurückzuholen. Abgesehen von den drei Auftaktspielen der Saison, die allesamt gewonnen wurden, gelang es den Löwen bislang nie einen Sieg in der kommenden Woche mit einem weiteren Dreier zu veredeln. Nach Siegen schlich sich (zu) oft Zufriedenheit ein, die zwar kaum messbar, auf dem Platz aber deutlich spürbar ist. Im Abstiegskampf ist ein Nachlassen an Konzentration, Fokus und Willen jedoch nicht mehr möglich und auch nicht zu verkraften.
Mit Deisenhofen wartet eine der spielerisch besten Mannschaften der Liga. Obwohl das Potenzial beim FCD aufgrund der hervorragenden Jugendarbeit enorm ist, rangiert die Mannschaft von Hannes Sigurdsson lediglich auf Platz zehn. Sigurdsson, der im Sommer in die Regionalliga zum SV Wacker Burghausen wechselt, war vergangenen Freitag in Wasserburg und hat die Löwen beobachtet. Diese Fahrt war weniger der Notwendigkeit sondern ist mehr seinem Fleiß geschuldet, denn seit dem gemeinsamen Aufstieg aus der Landesliga kennen sich beide Mannschaften in- und auswendig. Beide Vereine pflegen auch ein freundschaftliches Verhältnis, da die Arbeit des jeweils anderen geschätzt und anerkannt wird. Aus dem Fundus an begnadeten Technikern ragen Wirbelwind Martin Mayer und Torjäger Michael Bachhuber heraus. Auch mit 34 Jahren ist Mayer unermüdlich auf dem ganzen Feld zu finden. Mit seinen flinken Bewegungen und klugen Pässen setzt er immer wieder vor allem Bachhuber in Szene, der bislang zwölf Treffer markierte.
Nach dem Hinspiel standen beide Teams lange gemeinsam am Weißbierkarussell und unterstrichen damit ihr gutes Verhältnis. Diese Freundschaft muss am Samstag für 90 Minuten ruhen. Bei einem Löwen-Sieg erhöhen sich aber die Chancen, dass eben diese im nächsten Jahr fortgeführt werden kann.
jah