Awata bremst die Löwen aus
Wasserburg spielt in Forstinning 1:1
Fußball ist kein Basketball. Das musste der TSV 1880 Wasserburg am Dienstagabend in Forstinning einmal mehr erfahren. In der Nachholpartie des 21. Spieltags dominierten die Löwen auf Kunstrasen nahezu über die gesamten 90 Minuten und hätten auch aufgrund der Chancen drei Punkteverdient gehabt, am Ende stand jedoch ein 1:1-Unentschieden. In einem Sport wie Basketball, bei dem viele Punkte erzielt werden, hätte die Überlegenheit wohl zu einem Sieg geführt, im Fußball hingegen ist das nicht zwangsläufig der Fall. Während die Wasserburger im Kollektiv den Weg zum Erfolg suchten, zerschellten diese Hoffnungen auf der Gegenseite an einem Mann: Mohamad Awata.
Der Stürmer war beim abstiegsbedrohten VfB der Akteur, der hinten und vorne den Unterschied ausmachte. In der 19. Minute kam der 31-Jährige nach zu lascher Zweikampfführung der Gäste aus 18 Metern in Schussposition, von wo aus er mit links stramm zum 1:0 einschoss. Zu diesem Zeitpunkt war die Führung mehr als überraschend, denn Wasserburg machte von der ersten Sekunde an das Spiel. „Wir haben sehr druckvoll begonnen und hatten in den ersten zwanzig Minuten fünf oder sechs sehr aussichtsreiche Standardsituationen, wo immer schon ein Stück weit Gefahr vorgeherrscht hat. Genau in dieser Phase bekommen wir das 0:1 und haben dann etwas gebraucht, um uns zu erholen“, analysiert Trainer Florian Heller. Dieses Tor durch Forstinnings Ausnahmespieler blieb zugleich die einzig nennenswerte Toraktion der Hausherren und das ist neben Awata die zweite Geschichte dieses Abends: Wasserburg spielte in der Abwehr mit Michael Kokocinski und Irfan Selimovic. Der geneigte Leser mag nun vermuten, dass er einen Spielbericht der Reserve in die Hände bekommen hat, doch er ist schon richtig in der Landesliga Südost. Der ewig junge Kokocinski (39) und Selimovic (29) sind normalerweise in der Reserve in der Kreisklasse aktiv, doch bedingt durch einen massiven Aderlass in der Abwehr kam es zum Comeback der beiden. „Ich war überrascht, wie gut es ging, da wir schon seit zwei Wochen kein Training mehr mit der Zweiten hatten“, so Kokocinski, der zwar nicht schneller wird, aber immer noch schlauer spielt als andere. „Wir hätten das Spiel gewinnen müssen“, ärgerte sich der Routinier.
Michael Barthuber hatte nach knapp einer halben Stunde den Ausgleich geköpft (31.), als er nach einem Stellner-Freistoßvöllig ungedeckt war. Da bei den Löwen in dieser Saison meist nur Barthuber trifft, fehlt der ein oder andere Punkt. So klatschte ein Schuss von Stellner nur gegen den Pfosten, Ferreira Goncalves zielte aus der Ferne einen Tick zu hoch und kurz vor Schluss schoss Yordanov aus kurzer Distanz den Torwart an. Dass Barthuber nicht zwei Treffer markierte, lag weniger an ihm selbst, als an Mohamad Awata. Eine Viertelstunde vor dem Ende spielte Wasserburg nach einem Forstinninger Freistoß den perfekten Konter, Barthuber war nach Hereingabe von Stellner schon einschussbereit, doch Awata war als Stürmer bis in den eigenen Sechzehner zurückgeeilt und rettete in letzter Sekunde mit einer Monstergrätsche. „Die zweite Halbzeit war eine absolute Druckhalbzeit. Wir wollten unbedingt dieses Spiel gewinnen. Mit dem Spiel war ich absolut zufrieden, aber leider sind es zwei Punkte zu wenig“, bilanzierte Heller.
Wasserburg: Volkmer, Stellner, Selimovic, Kokocinski, Lindner, Kononenko, Rubio Gonzalez, Höhensteiger (ab 64. Dumitru), Barthuber, Ferreira Goncalves (ab 89. Starringer), Vorderwestner (ab 74. Yordanov)
Tore: 1:0 Mohamad Awata (19.), 1:1 Michael Barthuber (31.)
Schiedsrichter: Yannick Eberhardt (TSV Moosach-Hartmannshofen)
Zuchauer: 50
jah