Wasserburg vor Durchmarsch in die Bayernliga
Die Spielzeit 2018/19 hatte gerade begonnen und die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg waren als Aufsteiger mit einem fulminanten 4:1-Auftaktsieg gegen den TSV Kastl in die Landesliga Südost gestartet, als ein Edelfan der Löwen versprach, bei einem Aufstieg in die Bayernliga eine große Popcornmaschine, wie man sie aus den amerikanischen Kinosälen kennt, spenden zu wollen, um in der Altstadt ein noch besseres Ambiente für den geneigten Zuschauer zu schaffen. Obwohl die Löwen zu Saisonbeginn, wie bereits in der Bezirksliga, Sieg an Sieg reihten, schien ein weiterer Aufstieg – und damit die Popcornmaschine – Utopie zu sein. Als im Herbst immer noch gewonnen wurde und der Lauf auch nach der Winterpause nicht endete, wurde der Traum von der Bayernliga immer realer. Wenn es am Freitag, 19 Uhr, zum Schlager in Traunstein kommt, haben die Löwen die Gelegenheit mit einem Sieg den Aufstieg wahr werden zu lassen.
Ob Trainer Leo Haas bei diesem Unterfangen auf Albert Schaberl zurückgreifen kann, entscheidet sich erst nach dem Abschlusstraining. Den Wasserburger Flügelspieler plagen nach strapaziösen Englischen Wochen muskuläre Probleme. Ansonsten steht der gesamte Kader zur Verfügung, was angesichts der zuletzt hohen Belastungen mehr als beachtlich ist. Neben der erstklassigen medizinischen Versorgung ist dies auch auf die Zielstrebigkeit der Akteure zurückzuführen. Besonders die erfahrenen Spieler in der Mannschaft wollen es auf ihre alten Tage noch einmal wissen und gehen in den entscheidenden Wochen voran. An dieser Stelle ist auch Michael Pointvogel zu erwähnen, obwohl der Veteran nach der Winterpause erst einen Kurzeinsatz hatte. Pointvogel, der in seiner Karriere, abgesehen von der Kreisklasse, in alle Amateurligen aufgestiegen ist, nimmt sich mit seinen 35 Jahren zugunsten der jüngeren, nachrückenden Spieler zurück, trägt aber im Training und auf der Bank maßgeblich zum hervorragenden Teamgeist der Löwen bei, der für den Erfolg eine unerlässliche Komponente darstellt, sich aber in keiner Statistik widerspiegelt.
Neben der mannschaftlichen Geschlossenheit ist auch die Unterstützung der Zuschauer ein wesentlicher Faktor. Daher hoffen die Innstädter, dass ihre in dieser Saison so reisefreudigen Anhänger den Weg nach Traunstein zahlreich auf sich nehmen und die Mannschaft zum fünften Aufstieg in Folge tragen. Das wäre tatsächlich großes Kino – und somit der ideale Moment für eine neue Popcornmaschine.
jah