Den Sieg der Vorwoche veredeln – Löwen wollen auch bei Türkspor Augsburg punkten
Das Aufatmen in Wasserburg war nach dem 3:2-Sieg gegen den SV Donaustauf und dem Beenden der schier endlosen Durststrecke deutlich zu spüren. Dass die Löwen gegen den Favoriten einen 0:2-Rückstand drehen konnten, brachte den Glaube in die eigenen Fähigkeiten und somit auch an den Klassenerhalt zurück. Die Innstädter stehen derzeit knapp über dem Strich. Damit das auch so bleibt, sollte am Samstag, 15 Uhr, bei Türkspor Augsburg nachgelegt werden.
Dieses Unterfangen wird aber ähnlich schwer wie vergangenen Freitagabend gegen Donaustauf. Auch die Augsburger Türken haben sich eine illustre Truppe mit klangvollen Namen und großen Ambitionen zusammengestellt, die zu den Topfavoriten der Liga zählt. Wie in Donaustauf ist auch in Augsburg stets Druck auf dem Kessel, weshalb Spielertrainer Matthias Strohmaier Ende September entnervt das Handtuch warf. Für ihn übernahm Serdar Dayat, der vergangene Saison für eine kurze Phase Türkgücü München trainierte. Dort machte der ehemalige Assistent von Werner Lorant (bei Kasimpasa) bundesweite Schlagzeilen, da es beim Erwerb seiner Fußballlehrer-Lizenz zu Ungereimtheiten kam, weshalb er vom DFB vor den Kontrollausschuss zitiert wurde. Wie mehrere Zeitungen berichteten hatten sich die renommierten Trainer Peter Neururer und Rudi Bommer unabhängig von einander beim DFB gemeldet, da Dayat die von ihm aufgeführten Praktika nie angetreten hatte. Dayat wurde angelastet, seinen Praktikumsbericht aus dem Internet abgeschrieben zu haben. Nichtsdestotrotz habe der DFB keine Handhabe gesehen, ihm die Lizenz wieder zu entziehen.
Somit leitet der Fußballlehrer Dayat nun für Bayernliga-Verhältnisse überqualifizierte Spieler an. Die schillerndste Vita hat Moustapha Salifou (38), der einst für Aston Villa sogar in der Premier League spielte, aber u.a. auch den TSV 1860 Rosenheim im sportlichen Werdegang stehen hat. Unterstützt wird Salifou im zentralen Mittelfeld von Fabio Leutenecker (Stuttgarter Kickers, MSV Duisburg, Chemnitzer FC) und Yasin Yilmaz, der Türkgücü München in die 3. Liga geführt, dort aber nicht mehr gespielt hat. Im Sommer kamen zudem Dominik Weiß aus Aubstadt und Emre Kurt aus höheren Ligen. Dass ein Mann wie Vladimir Rankovic mit 28 Jahren seit dieser Saison nur in der Bayernliga spielt, hätte zu Beginn dessen Karriere beim FC Bayern München auch niemand erwartet. Abgerundet wird diese Ansammlung an Einzelkönnern von den Stürmern Emre Arik und Fatih Baydemir, die an guten Tagen für sehr viel Wirbel sorgen.
Gegen diese Ansammlung an Hochkarätern wollen die Löwen bestehen, ehe sie am spielfreien Wochenende Kraft für den Schlussspurt vor dem Winter tanken wollen. Der TSV 1880 Wasserburg geht an diesem Samstag als klarer Außenseiter in die Partie, aber genau das könnte seine Chance sein.
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