Der Kampf um den Anschluss – Löwen empfangen Dachau 65 Freitagabend, 19.30 Uhr, in der Altstadt
Ein Blick auf die Tabelle genügt, um die Bedeutung des Heimspiels des TSV 1880 Wasserburg am Freitag, 19.30 Uhr, zu erkennen. Der TSV 1865 Dachau liegt bei einem Spiel mehr fünf Punkte vor den Löwen und belegt den rettenden Tabellenplatz 13. Am Freitagabend, 19.30 Uhr, gilt für die Innstädter also folgende Devise: Den Anschluss halten – im Idealfall sogar verringern.
Neu-Trainer Matthias Pongratz wusste vor seiner Zusage in Wasserburg um die Schwere seiner Aufgabe und arbeitet akribisch an der Rettung. Der 50-jährige Trainerfuchs lehrt die Löwen das Verteidigen. Nicht um des Mauerns Willen, sondern um über mannschaftliche Kompaktheit auch Stärke in der Offensive zu generieren und über schnelles Umschaltspiel selbst gefährlich zu werden. Dabei verbreitet der Coach Zuversicht und bereitet sein Team, den Verein und damit auch das gesamte Umfeld auf knallharten Abstiegskampf vor: „Als ich hier zusagte, wusste ich genau, was mich erwartet. Wenn in dieser starken Bayernliga nicht alle Stellschrauben passen, dann ist man schnell im Abstiegskampf. Ich sehe darin kein Problem, sondern freue mich darauf.“
Wie stark die Bayernliga ist, zeigt sich an Dachau 65. Spielertrainer Fabian Lamotte (ehemals Schalke 04) leitet mit Daniel Leugner, Orkun Tugbay und Chaka Menelik Ngu’Ewedo Zocker aller erster Güteklasse an, ist aber trotzdem in Abstiegsgefahr. Als zusätzliche Offensivwaffe kann er mit Oliver Wargalla einen weiteren regionalligaerprobten Spieler aufbieten. Im Hinspiel konnten die Löwen mit 1:0 gewinnen, hatten dabei aber Glück, dass Dachau zweimal nur Aluminium traf. Dieses 1:0 war zugleich das einzige Saisonspiel, indem hinten die Null stand.
Zu viele Gegentore ist eines der Symptome, die der angeschlagene Wasserburger Patient aufweist. Dies will Pongratz als Erstes kurieren. Dafür müssen vor allem auch die Sechser vermehrt Defensivarbeit leisten. Seit letzter Woche steht mit Romuald Lacazette ein weiterer zentraler Mittelfeldspieler im Kader. Lacazette hat in seiner Laufbahn bereits in der 2. Bundesliga gespielt, war jedoch seit Dezember 2020 ohne Spielpraxis. „Wir sind alle froh, dass er hier ist. Aber wir dürfen keine Wunderdinge erwarten“, ordnet Abteilungsleiter Kevin Klammer die Ansprüche an den Franzosen realistisch ein. Matthias Pongratz hat zudem per Dekret verboten, dass der Kader als besser bezeichnet wird als der aktuelle Tabellenstand widerspiegelt. Damit soll der Fokus voll auf das Hier und Jetzt gelegt und nicht im Konjunktiv gelebt werden.
Ein entscheidender Faktor für einen erfolgreichen Abstiegskampf wird die Altstadt werden. „Wir müssen zuhause wieder eine Macht werden. Ich freue mich auf mein erstes Spiel in der Altstadt und hoffe auf die Unterstützung der Fans“, so ein erwartungsfroher Pongratz. Wie das letzte Heimspiel gegen Donaustauf, als ein 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg umgewandelt wurde, eindrucksvoll belegte, sind am Sportplatz an der Landwehrstraße nach wie vor Spektakel möglich. Nur sollten sie in Zukunft wieder vermehrt vorkommen.
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