Eigentlich sollte man immer von Spiel zu Spiel denken, dass aber die beiden Wasserburger Gastspiele heute, 18.30 Uhr, in Karlsfeld (Platz 14, zwei Punkte vor Wasserburg) und Freitag, 19.30 Uhr, in Freising (Platz 13, vier Punkte vor Wasserburg) eine entscheidende Bedeutung haben und die Wende einer bislang völlig verkorksten Saison einleiten könnten, ist nicht von der Hand zu weisen. Deshalb sollten die Innstädter heute in Karlsfeld unbedingt gewinnen.
Spielt man so, wie letzten Samstag gegen Starnberg, dann sind drei Punkte auf jeden Fall möglich. Wichtig ist, dass die Löwen wieder als Mannschaft auftreten, kompakt stehen und mit aggressivem Zweikampfverhalten Karlsfeld keine Möglichkeit zur Entfaltung lassen. Sobald Wasserburg in die Zweikämpfe kommt, läuft auch das Kombinationsspiel und die Mannschaft wird für jeden Gegner unangenehm. In nur 90 Minuten ist das Selbstvertrauen an den Inn zurückgekehrt, viele denken, dass sich die Mannschaft nun in einen Lauf spielen kann, der die Saison rettet. Ob dies gelingt, hängt entscheidend an der Aufstellung. Gegen Starnberg konnte man bis auf Marco Kleinschwärzer auf den besten Kader zurückgreifen und dreifach wechseln. Eventuell schon gegen Karlsfeld, wahrscheinlich aber gegen Freising ist nach Muskelfaserriss wieder mit Marco Kleinschwärzer zu rechnen. Nach starkem Comeback muss Wahid Alemi in der Englischen Woche weiter auf die Zähne beißen, ehe er sich wieder eine Woche auskurieren kann. Der Einsatz von Alemi beeinflusst das gesamte System, denn wenn Alemi spielt, kann Maxi Hain weiter in linken Mittelfeld agieren. Maxi Hain hat einen guten Zug nach vorne und sorgt aus dem Mittelfeld für Torgefahr.
Nach zwei Siegen zum Rückrundenauftakt ist in Karlsfeld wieder Normalität eingekehrt. Gegen Olching setzte es am Wochenende eine 1:2-Pleite, die Trainer Reiner Zott auf die Palme brachte: „Das war Angsthasenfußball der übelsten Sorte. Wir spielen ohne Mumm und Leidenschaft.“ Warum Karlsfeld so schlecht steht, weiß man in Wasserburg nur zu genau. Im Sommer wurden ebenfalls vier Leistungsträger abgegeben, die man eben nicht adäquat ersetzen konnte. Aktuell muss man zudem auf Sturmtank Mounir Shannik verzichten, der gegen Wasserburg immer gefährlich war. Mit der Italien-Fraktion Antonio und Michele Lombardi, sowie Domenico Tanzillo hat Trainer Reiner Zott jedoch noch einige Asse im Ärmel, die die Eintracht zum Klassenerhalt schießen sollen. Da aber auch Wasserburg dringend gewinnen muss, bleibt zu hoffen, dass in Benni Mleko und Davide Guerrieri die Italo-Bomber der Löwen zuschlagen und für den nächsten Schritt zum Ligaverbleib sorgen.