Erfolgreicher Abnutzungskampf – Löwen siegen 1:0 in Dachau
Mit einer wahren Energieleistung gewann der TSV 1880 Wasserburg beim TSV 1865 Dachau. Bei schwülen Temperaturen zeigten die Löwen großes Herz und rangen die Gastgeber mit purer Willenskraft nieder. Die Liga läuft zwar erst seit einer Woche, doch wie hoch die Belastung ist, zeigt sich daran, dass – wie schon gegen Hallbergmoos –beide Mannschaften vor der Pause verletzungsbedingt wechseln mussten. Bei Wasserburg erwischte es Bruno Ferreira Goncalves, der mit einer Muskelverletzung ausgetauscht werden musste.
Die Innstädter starteten gut in die Begegnung und kontrollierten die Anfangsphase. Die Sechser Robin Renger und Maxi Höhensteiger ließen sich immer wieder zwischen die Innenverteidiger fallen, um von dort aus den Spielaufbau anzukurbeln. In dieser Phase war Wasserburg überlegen, brauchte aber eine Einzelleistung, um in Führung zu gehen. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld wurde Daniel Kobl auf die Reise geschickt, der im Strafraum zwei Verteidiger mit unnachahmlichen Haken ins Leere laufen ließ und uneigennützig auf Leon Simeth ablegte, der nur noch einschieben musste (15.). Torschütze Simeth und die Mannschaft wussten, dass dieses Tor Kobl gehörte und liefen geschlossen zum Vorlagengeber – ein Beleg für den Wasserburger Teamgeist. Dachau investierte in der Folge mehr, wurde vor dem Tor aber nicht zwingend.
Erst nach dem Seitenwechsel wurde Dachau deutlich feldüberlegen und drückte die Löwen weit in die eigene Hälfte. Angesichts des zunehmenden Drucks der Hausherren wurde schnell klar, dass es der sattelfesten Wasserburger Hintermannschaft nicht gelingen würde, die Klasse eines Wargalla, Leugner oder Tugbay ganz zu neutralisieren. Daher war in der 71. Minute auch etwas Glück nötig, als Nickoy Ricter nach Leugner-Flanke an die Latte köpfte und Maxi Hain vor dem heranstürmenden Triumf Gudaci rettete. Wasserburg hing in den Seilen, die Sprinter vorne waren müde und eigener Ballbesitz war aufgrund zu schneller Ballverluste kaum noch vorhanden. Trainer Niki Wiedmann wechselte die komplette Offensivabteilung aus und brachte mit Michael Barthuber, Michael Neumeier, Jean-Philippe Stephan, Keanu Wohlfahrt und Hannes Lindner die dringend benötigte Entlastung. Bis zur 89. Minute hielten die Löwen Dachau nun komplett aus der Gefahrenzone und hätten durch Renger per Kopf (79.) und Neumeier (83.) beinahe den Lucky Punch gesetzt, doch dann brach Wargalla auf dem rechten Flügel durch und nagelte das Leder an den Außenpfosten. Der Auswärtssieg war jedoch erst in trockenen Tüchern, als in der Nachspielzeit ein Tugbay-Freistoß aus aussichtsreicher Position am Fünfmeterraum geblockt wurde und Schiedsrichter Stefan Dorfner sofort abpfiff.
Mit dem Schlusspfiff machte sich bei den Löwen Erleichterung breit, da sie wussten, dass sie einen großen Sieg erkämpft hatten. „Das sind die geilsten Spiele,“ konstatierte Trainer Niki Wiedmann, der nach dem Spiel ähnlich erschöpft war wie seine Mannschaft. Unmittelbar nach dem Spiel begann die Regeneration und der Sonntag wurde zum kollektiven Pflege-Tag erklärt, denn am Mittwoch wartet bereits Tabellenführer Hankofen-Hailing in der Altstadt.
Wasserburg: Zmugg, Grübl, Maxi Hain, Knauer, Weber, Renger, Höhensteiger, Ferreira Goncalves (ab 40. Barthuber, ab 91. Lindner), Simeth (ab 73. Stephan), Schaberl (ab 68. Wohlfahrt), Kobl (ab 60. Neumeier)
Tore: 0:1 Leon Simeth (15.)
Zuschauer: 110
jah
Foto: Stürmlinger