Dezimierte Löwen spielen 1:1 gegen Landshut
„Wenn bei uns zwei bis drei Spieler fehlen, wird es schon eng,“ bilanzierte der Landshuter Stefan Alschinger unmittelbar nach dem Schlusspfiff der Landesliga-Partie zwischen seiner „Spiele“ und dem TSV 1880 Wasserburg. Über solche Fehlzahlen können die Löwen nur müde lächeln. Die Liste der Spieler, die Trainer Harry Mayer gegen die SpVgg Landshut nicht zur Verfügung standen, war beinahe so lange wie die derjenigen, die es auf den Spielberichtsbogen schafften. Sage und schreibe zehn Akteure musste Mayer ersetzen, insofern war das 1:1 gegen den Tabellendritten ein gewonnener Punkt für die Innstädter.
Beachtliche 360 Zuschauer kamen zum ersten Punktspiel im Badria-Stadion seit Jahren und sahen eine Wasserburger Mannschaft, die sich wehrte und allen Widerständen trotzte. Gleich von Beginn an griffen die Hausherren wiederholt über die linke Seite an und erspielten sich gute Chancen. So wurde ein Kopfball von Matthias Rauscher auf der Linie geklärt (3.) und auch Michael Barthuber kam per Kopf der Führung ganz nah (6.). Diese fiel jedoch auf der Gegenseite. Torjäger Stephan König zirkelte einen an ihm verursachten Freistoß aus 20 Metern in den Winkel (8.). Da sich unter der Woche auch Dauerbrenner Lucas Knauer am Knie verletzte und somit der fünfte (!) etatmäßige Innenverteidiger ausfiel, mussten sich die jungen Sepp-Renee Kollie und Matthias Rauscher in der Innenverteidigung mit Routinier König auseinandersetzen. Diese Aufgabe meisterten sie ordentlich. Nach dem frühen Rückstand waren die Löwen bemüht, den Druck der Anfangsphase wieder aufzubauen, doch auf dem tiefen Geläuf im Badria war dies nicht so einfach. Landshuts Trainer Christian Endler konstatierte gar, dass „die schlechten Platzverhältnisse ein normales Fußballspiel kaum möglich“ machten. Daher war es umso wichtiger, dass Wasserburg den Kampf annahm und vor allem in der zweiten Halbzeit zeigte, dass durchaus auch Kombinationen möglich waren.
Dabei starteten die Löwen neben dem Rückstand mit einer weiteren Hypothek in den zweiten Durchgang, denn Maxi Höhensteiger erhielt unmittelbar vor dem Pausenpfiff eine zehnminütige Zeitstrafe. In Unterzahl spielte die dezimierte Mannschaft jedoch geschickt. Michael Barthuber ging von der Zehn zurück ins defensive Mittelfeld, von wo er in der 48. Minute einen abgefangenen Abschlag von Torhüter Louis Tournier zurück in die Gefahrenzone brachte. Nach einem Gestocher am Strafraum landete der Ball bei Bruno Ferreira Goncalves, der diesen elegant aus 16 Metern zum 1:1 in den Winkel schlenzte. Nur zwei Minuten später hätte Daniel Kononenko beinahe noch das zweite Unterzahltor folgen lassen, als sich sein Schuss als abgefälschte Bogenlampe knapp neben dem Pfosten senkte. In Gleichzahl neutralisierten sich in der Folge beide Teams, weshalb sich das Geschehen weitestgehend im Mittelfeld abspielte. Die neuformierte Wasserburger Hintermannschaft erlaubte Landshut keine Torchance mehr, für den eigenen Lucky Punch reichte es jedoch auch nicht mehr. Angesichts der aktuellen Personalsituation kann das 1:1 als gewonnener Punkt für Wasserburg verbucht werden. Nun gilt es den Kader ganz schnell wieder zu füllen und die 30-Punkte-Marke ins Visier zu nehmen.
Wasserburg: Dumpler, Köhler, Kollie, Rauscher, Kononenko, Höhensteiger, Knauer Moritz, Vorderwestner, Barthuber (ab 91. Müller), Ferreira Goncalves, Vieregg
Tore: 0:1 Stephan König (8.), 1:1 Bruno Ferreira Goncalves (48.)
Schiedsrichter: Alexander Schkarlat (SV Weidenbach)
Zeitstrafe: Maxi Höhensteiger (Meckern, 45.)
Zuschauer: 360
jah