Wasserburg verliert in Pullach mit 0:2
An einem grauen Nachmittag waren die Löwen nach Pullach gekommen, um mit einem Auswärtssieg etwas Farbe in die tabellarische Situation zu bringen und den Kontrahenten zu distanzieren oder zumindest mit einem Remis auf Abstand zu halten. 90 Minuten später wurden die Innstädter nach einer biederen Leistung vom tristen Grau verschluckt und müssen sich schon vor dem Winter warm anziehen, da der Vorsprung auf den Relegationsplatz auf zwei Punkte geschmolzen ist.
Handverlesene 40 Zuschauer sahen an der Gistlstraße 2 eine Wasserburger Mannschaft, die sich langsam und träge bewegte und entsprechend wenig Gefahr ausstrahlte. Die mitgereisten Auswärtsfans hatten dennoch berechtigte Hoffnung auf einen Punktgewinn, denn Pullach präsentierte sich ähnlich. Nach einer ereignisarmen Anfangsphase begünstigte ein Fehlpass von Michael Neumeier im Spielaufbau den Führungstreffer der Hausherren. Über zwei Stationen gelangte der Ball zu Nam Max Nguyen, der im Strafraum nicht entscheidend gestört wurde und flach ins kurze Eck zum 1:0 einschoss (25.). Wasserburger Angriffsversuche in der ersten Hälfte sahen in etwa so aus: Bei einem aussichtsreichen Konter wurde sich der Ball zu weit vorgelegt und dann der Innenverteidiger umgegrätscht, Flanken flogen ins Nichts oder der einzig in der Statistik erfasste Torschuss ging über den Fangzaun. Pullach hatte ebenfalls kaum Chancen, einmal aber kam Maximilian Stampf aus acht Metern zum Kopfball, Andreas Dumpler lenkte den Ball zur Ecke.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs war etwas mehr Schwung im Wasserburger Spiel erkennbar, doch in der 55. Minute war die Partie im Grunde schon gelaufen. Nach einem einfachen Ballverlust in der gegnerischen Hälfte konnte Pullachs Rechtsverteidiger lange ungestört in die Wasserburger Hälfte laufen, seine Flanke aus dem Halbfeld beförderte dann Sepp-Renee Kollie mit eingesprungener Grätsche per Eigentor zum 2:0 in die Maschen (55.). Die Gegentore wurden Pullach somit beide geschenkt und dadurch einmal mehr ein Spiel einfach weggeworfen. Als in der 58. Minute der Wasserburger Anschlusstreffer nach einer Ecke wegen hohen Beins aberkannt wurde, lag die größte Chance der Löwen darin, dass die Raben wie in den beiden Wochen zuvor auch an diesem Samstag eine Zwei-Tore-Führung verspielen. Dazu kam es aber nicht, denn es vergingen qualvolle Minuten, ehe Janik Vieregg in der 87. Minute die größte Chance des Tages vergab und so die Tür zum Unentschieden keinen Spalt mehr aufging. Nach Zuspiel von Daniel Vorderwestner scheiterte der ansonsten abschlussstarke Stürmer alleine vor Marijan Krasnic. Da der Anschlusstreffer nicht fallen wollte, hatten die Gäste noch Glück, dass Pullach in der Nachspielzeit nach Kontern nicht noch auf 3:0 stellte und somit den direkten Vergleich entschied.
Im Hinspiel waren die Löwen Pullach noch klar überlegen. Seither ist zunehmend die Leichtigkeit des Seins abhanden gekommen. In den zwei verbleibenden Spielen vor dem Winter ist nun eine Reaktion der Spieler gefordert, sonst wird aus grau ganz schnell schwarz.
Wasserburg: Dumpler, Neumeier, Kollie, Rauscher (ab 72. Kokocinski), Kononenko, Höhensteiger, Knauer Moritz, Barthuber (ab 46. Wagner), Dukic (ab 64. Vorderwestner), Ferreira Goncalves (ab 64. Kerschbaum), Vieregg
Tore: 1:0 Nam Max Nguyen (25.), 2:0 Sepp-Renee Kollie (Eigentor, 55.)
Schiedsrichter: Tobias Kinberger (BSK Olympia Neugablonz)