Einen Punkt hätte der TSV Wasserburg bei seinem Gastspiel am Freitagabend in Unterföhring eigentlich verdient gehabt. Mindestens. Die Mannschaft von Trainer Miro Datko gestattete dem Tabellenführer bei schlechten Lichtverhältnissen – das Flutlicht hatte Sparlampenstärke – aus dem Spiel heraus keine einzige nennenswerte Torchance, selbst hingegen hatte man vier Hundertprozentige.
„Wir haben sehr gut gespielt! Ich kann meiner Mannschaft nur den Vorwurf machen, dass wir die Chancen nicht genutzt haben“, so Datko, der seiner Truppe eine gute Leistung attestierte. Dennoch mussten sich die Innstädter mit 0:1 geschlagen geben. In der 70. Minute kam einer der zahlreichen Freistöße aus dem Halbfeld genau auf Sebastian Schmaderer, der aus fünf Metern per Kopf das Spiel entschied. Abwehrchef Wolfgang Fiedler hatte seine Mitspieler in der Halbzeitpause noch darauf hingewiesen, unnötige Fouls zu vermeiden, da Unterföhring über hervorragende Freistoßschützen verfügt. Bei einigermaßen normaler Chancenverwertung wäre dieser Treffer maximal der Anschlusstreffer gewesen, denn die Löwen hätten bereits nach zehn Minuten mit 2:0 führen müssen. In der siebten Spielminute legte Benni Mleko am Fünfmeterraum das Leder quer auf Thomas Köck, der etwas zögerte und den Ball nicht über die Linie des leeren Tores brachte. Nur zwei Minuten später war erneut das Tor sträflich frei, denn Benni Mleko hatte mit beherztem Einsatz Torhüter und Abwehrspieler aus dem Weg geräumt, wurde beim Abschluss in letzter Sekunde aber noch von Sebastian Schmaderer abgegrätscht. Wenn die Gastgeber gefährlich wurden, dann wie erwähnt ausschließlich nach Freistößen. Wasserburgs Schlussmann Dominik Süssmaier war jedoch hellwach und entschärfte die Versuche von Andreas Faber (24. und 33.) und Ercan Maraz (30.) sicher.
„Ich war mir sicher, dass wir dieses Spiel nicht verlieren,“ sagte Datko und er hätte womöglich recht behalten, wenn Robert Egginger in der 65. Minute das Leder nach Pass von Philipp Kleinschwärzer über die Linie gedrückt hätte. Igor Pintar entschärfte mit einer sensationellen Fußabwehr den Schuss des Wasserburger Linksaußen und ermöglichte es seinen Farben nur fünf Minuten später in Führung zu gehen. Wasserburg zeigte sich wenig geschockt und versuchte bis zum Schluss wenigstens ein Unentschieden zu ergattern. In der 85. Minute hatte Benni Mleko nach starker Einzelleistung die größte Chance zum Ausgleich, frei vor Pintar zögerte der Angreifer aber zu lange und wurde geblockt. Dies bedeutete gleichzeitig die bereits dritte 0:1-Niederlage für Wasserburg in dieser Saison und machte deutlich, wie Spiele mit Wasserburger Beteiligung laufen: es ist schwer gegen die Löwen ein Tor zu machen, doch für sie ist es noch schwerer selbst zu treffen.
TSV Wasserburg: Dominik Süssmaier, Alemi, Fiedler, Hannes Hain (ab 73. Djimsiti), Kufner, Maxi Hain, Egginger, Karadzic (ab 80. Wiemer), Köck, Mleko, Philipp Kleinschwärzer
Tor: 1:0 Sebastian Schmaderer (70.)
Zuschauer: 50