Hankofen eine Nummer zu groß
Wasserburg unterliegt gegen den Regionalligisten mit 0:2
Das Pokalabenteuer des TSV 1880 Wasserburg ist vorbei. Am Dienstagabend unterlagen die Innstädter gegen Hankofen-Hailing mit 0:2. Im vierten Anlauf gelang den Niederbayern somit der erste Sieg in der Altstadt. „Der Kampf und der Einsatz haben gestimmt. In den entscheidenden Situationen und Zweikämpfen war Hankofen aber besser als wir. Das ist auch in Ordnung so. Sie spielen in der Regionalliga, wir nicht“, ordnete Trainer Florian Heller ganz nüchtern die Leistungsstärke beider Teams ein. In der Tat zeigten die Löwen ein ordentliches Spiel, dabei war es aber interessant zu sehen, dass der Letzte der Regionalliga deutlich stärker als der Tabellenführer der Landesliga Südost war. Wasserburg fehlten unter der Woche sage und schreibe elf Spieler, sodass dem Sechstligisten auch die nötige Substanz fehlte, um den rotierenden Favoriten in Bedrängnis zu bringen.
Die erste und nahezu einzige Torchance hatten die Hausherren bereits nach zwanzig Sekunden, als Lukas Starringer frei durch war, aber der Winkel zu spitz wurde und der Abschluss nur ans Außennetz ging. „Bis auf die ersten zehn oder 15 Minuten waren wir trotz der vielen personellen Wechsel spielbestimmend“, wird Hankofens Spielertrainer Tobias Beck, der sich auch selbst eine Ruhepause gönnte, zitiert. Wasserburg stellte sich nicht hinten rein, sondern wollte mitspielen. Dabei liefen die Löwen aber oft zu lange mit dem Ball oder verpassten das richtige Zuspiel in die Spitze, sodass die Durchschlagskraft fehlte. Hankofen hingegen war zielstrebiger und ging in der 33. Minute durch Brian Wagner nicht unverdient mit 1:0 in Führung. Valentin Harlander war noch an Lino Volkmer gescheitert, den Abpraller legte Arian Spahiu gedankenschnell per Hacke auf seinen eingelaufenen Linksaußen, der eiskalt einschoss. Nur wenige Minuten später sorgte der Regionalligist bereits für die Vorentscheidung. David Schneider schraubte sich bei einem perfekt getretenen Halbfeld-Freistoß von Samuel Pex in die zweite Etage und köpfte unhaltbar zum 2:0 ein (37.). Da Volkmer den dritten Treffer verhinderte, indem er einen Alleingang von Aziz Ouro Agrignan entschärfte, waren die Löwen nicht schon nach 45 Minuten ausgeschieden. Die Niederbayern hatten das Geschehen im Griff, dennoch kam es unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff zu unschönen Szenen. Linienrichter Farras Fatih wurde von der Hankofener Bank so übel beleidigt, dass er das Spiel stoppte. „Ich wurde schon oft beleidigt, aber diese Worte haben mich sehr getroffen“, so der Unparteiische im Anschluss. Der Täter konnte zunächst nicht genau benannt werden, ehe sich ein Betreuer stellte und die Rote Karte sah.
Der endgültige Wasserburger K.o. ereignete sich in der 66. Minute. Erst verpasste es Thomas Voglmaier trotz Pressschlags dem dribbelnden Torhüter Sebastian Maier den Ball abzunehmen und den Anschluss zu markieren, ehe im daraus resultierenden Gegenzug Johannes Lindner die Grätsche auspackte und die Gelb-Rote Karte sah. „Das darf mir nicht passieren. Wir wollten weiterkommen, aber es hat nicht gereicht. Jetzt gilt der volle Fokus auf die Liga“, so der Abwehrmann. Gegen zehn Mann verpassten die Gäste die Führung weiter auszubauen, was aber des Guten ohnehin etwas zu viel gewesen wäre. Für die Löwen war es ein gutes Beispiel, um zu sehen, wo noch Verbesserungsbedarf besteht, Hankofen kann in der nächsten Runde auf einen hochkarätigen Gegner hoffen.
Wasserburg: Volkmer, Mayr, Kasumovic, Lindner, Brich, Kononenko, Haunolder, Rubio Gonzalez, Barthuber, Ferreira Goncalves (ab 46. Voglmaier), Starringer (ab 77. Stellner)
Tore: 0:1 Brian Wagner (33.), 0:2 David Schneider (37.)
Gelb-Rote Karte: Johannes Lindner (Wasserburg, wiederholtes Foulspiel, 66.)
Schiedsrichter: Marcel Klein (FC Perlach 1925)
Zuschauer: 250
jah