Trotz des überraschenden 2:1-Erfolges über die Reserve von 1860 Rosenheim ist Spielertrainer Hans Weiß beim Fußball-Bezirksligisten zurückgetreten. Bei seiner letzten Amtshandlung verabschiedete er sich am Dienstag von den Spielern der ersten und zweiten Fußballmannschaft des TSV 1880 Wasserburg.
„Ich hoffe, dass dieser nicht eingeplante Sieg dem Team für die restlichen sechs Spiele bis zur Winterpause den nötigen Schub nach vorne gibt, um noch den einen oder anderen Dreier einzufahren und somit dem Ziel Klassenerhalt näher zu kommen“, teilte Weiß seinen ehemaligen Schützlingen mit.
Damit beendete er nach exakt drei Monaten seine Trainertätigkeit beim Bezirksoberliga-Absteiger. Über die Schwierigkeit seiner Mission war er sich bereits bei seinem Amtsantritt – Weiß war zuvor beim Kreisligisten TSV Bad Endorf tätig – im Klaren: „Uns haben im Sommer zwölf gestandene Bezirksoberliga-Spieler verlassen“. Der verbliebene Kader konnte trotz großer Bemühungen durch Weiß und dem TSV Wasserburg nicht wunschgemäß ergänzt werden. Es wurde mit über 30 Spielern aus der Region verhandelt, ein Wechsel scheiterte aber meistens aufgrund finanzieller Forderungen. So kamen zwar zehn Spieler dazu, aber allesamt bis auf die beiden Voglsinger-Brüder (kamen vom SV Ostermünchen) ohne Bezirksliga-Erfahrung.
Während der Runde plagten die „Löwen“ dann aufgrund diverser Verletzungen und einiger Sperren durchgehend Personalsorgen, sodass auch die Trainingsbeteiligung nicht den Ansprüchen des Spielertrainers entsprach. Als Folge begab sich die Mannschaft nach dem Idealstart mit vier Punkten aus zwei Partien auf eine erschreckende Serie, die in neun sieglosen Spielen in Folge ihren negativen Höhepunkt fand. Nun folgte am Wochenende der Befreiungsschlag gegen Rosenheim, der Weiß in seinen Rücktrittsplänen jedoch nicht mehr umstimmen konnte. „Ich wünsche der Mannschaft alles Gute und werde auch in Zukunft einige Spiele sehen“, sagte Weiß letztlich.
Die Vorstandschaft des TSV 1880 Wasserburg entschied sich im Zuge des Trainerrücktritts zu einer Übergangslösung mit einem Dreigespann aus den eigenen Reihen. Reserve-Coach Dzenel Hodzic ist nun mit Kapitän Marco Kleinschwärzer und Torwart-Trainer Horst Süßmaier für die Bezirksliga-Truppe verantwortlich. Die Lösung wird wohl bis zur Winterpause Bestand haben, da Wasserburg auf der Suche nach einem neuen Trainer nichts überstürzen will. „Nun liegt es an uns, zu zeigen, dass wir Löwen noch beißen können“, gibt sich Hodzic kämpferisch.