Hineingearbeitet
Wasserburg schlägt Feldmoching 3:0 und feiert den ersten Sieg
Es lief die letzte Spielminute, die Partie war beim Stand von 3:0 längst gelaufen, doch Michael Barthuber gestikulierte noch einmal wild. Er wollte vom Schiedsrichter einen Freistoßpfiff und von seinen Mitspielern volle Konzentration. In einem Jahresrückblick wird diese Szene nicht vorkommen, an diesem lauen Freitagabend in der Wasserburger Altstadt war sie aber symbolisch, denn die Löwen brannten. Nach zwei ganz schwachen Spielen zum Start wollten sie es nun besser machen – und das taten sie auch. Die Hausherren dominierten die in allen Belangen unterlegene SpVgg Feldmoching von der ersten bis zur letzten Sekunde.
„Heute haben wir all das gezeigt, was uns stark gemacht hat und auch stark bleiben lässt“, lobte Trainer Florian Heller den gelungenen Heimauftritt seiner Mannschaft. Die Löwen waren bissig in den Zweikämpfen und nach vorne spielten sie geduldig, aber nicht langsam. Nach ersten Annäherungsversuchen wie einer Volleyabnahme von Luca Wagner (22.) und einem Freistoß von Leon Simeth (24.) brauchten die Innstädter für den Führungstreffer gegen extrem tiefstehende Feldmochinger die pure Willenskraft von Manuel Kerschbaum. Wasserburg war voll im Pressing, die Gäste passten immer weiter zurück, bis Torhüter Semih Cakmakci im eigenen Fünfmeterraum zu einem Pressschlag gezwungen wurde, den Kerschbaum zum 1:0 über die Linie blockte (32.). Der kleine Tasmanische Teufel im Wasserburger Mittelfeld hatte den Ball ins Tor gearbeitet – und damit die Löwen hinein in die Rückrunde. Nach zwei torlosen Spielen hatten sie den Bann gebrochen und waren nun voll da.
Wasserburg wollte die Partie schnell entscheiden und drückte noch vor der Halbzeit auf den zweiten Treffer. Zunächst klatschte ein Kopfball von Michael Jackl an den Querbalken (42.), dann fischte Cakmakci in der 43. Minute einen Simeth-Freistoß aus dem Winkel. Kurz vor dem Pausenpfiff war er gegen einen weiteren Kunstschuss des Achters aber machtlos. Aus halbrechter Position traf der 23-Jährige sehenswert aus 25 Metern zum 2:0 unter die Latte ins lange Eck (45.). „Entscheidend war, dass wir davor den zweiten Ball erobert hatten. Nur so kam ich in die Schussposition. Vor dem 3:0 war es auch so“, lobte Simeth das Pressing seiner Mitspieler. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel hatten die Löwen einen Ballgewinn in der Feldmochinger Hälfte, Simeth fackelte nicht lange und zog aus 28 Metern ab und obwohl sich Cakmakci lang und länger machte, hatte aber gegen den harten und platzierten Schuss keine Chance (47.).
Die Begegnung war somit schon zur Hälfte der Spielzeit gelaufen. Lino Volkmer musste nur nach gut einer Stunde einmal eingreifen und hielt einen abgefälschten Schuss sehenswert. Die Löwen machten die Tür keinen Spalt mehr auf, vorne verpassten sie es aber das Ergebnis noch höher zu schrauben. „Es war ein gutes Spiel von uns. Ich bin sehr zufrieden“, bilanzierte Heller, der in der Schlussphase dem 18-Jährigen Josef Stellner zu seinem Landesliga-Debüt verhalf. Auch er hatte sich wie die gesamte Mannschaft in diese Rückrunde hineingearbeitet.
Wasserburg: Volkmer, Kollie (ab 86. Stellner), Lindner, Brich, Rauscher, Michael Jackl, Simeth(ab 69. Vorderwestner), Kerschbaum (ab 69. Selimovic), Marinus Jackl (ab 80. Kononenko), Barthuber, Wagner (ab 80. Neumeier)
Tore: 1:0 Manuel Kerschbaum (32.), 2:0 Leon Simeth (45.), 3:0 Leon Simeth (47.)
Schiedsrichter: Jakob Putz (SV Perlesreut)
Zuschauer: 238
jah