Im Flo(w) bleiben
Wasserburg gastiert am Samstag, 15 Uhr, in Landshut
Eine Woche nach dem gesicherten Klassenerhalt tritt der TSV 1880 Wasserburg am Samstag, 15 Uhr, bei der SpVgg Landshut an. Nach vier Siegen in Folge und acht Spielen am Stück ohne Niederlage macht Fußball in Wasserburg wieder richtig Spaß – und diesen wollen die Löwen beibehalten.
Der TSV 1880 Wasserburg ist derzeit im Flow. Der Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi gilt als Begründer der Flow-Theorie und beschreibt damit das beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit, die wie von selbst vor sich geht. Wer die Löwen zuletzt gegen Unterföhring und Geretsried beobachtete, konnte eben jene Selbstverständlichkeit im Wasserburger Spiel genau erkennen. Die Verantwortlichen in Wasserburg betreiben ihre eigene Empirie und sprechen in diesem Fall vom „Heller Flo(w)“. Das Wortspiel mit dem Vornamen ihres Trainers ist hier mehr als gerechtfertigt, denn Florian Heller hat die vergangene Englische Woche mit einem Rumpfkader bestritten, aber mit ansehnlichem Fußball die Maximalausbeute eingefahren.
In Landshut steht Heller wieder ein etwas größeres Aufgebot zur Verfügung, aus dem Vollen wird er in dieser Saison aber angesichts der Langzeitverletzten nicht mehr schöpfen können. Mit 49 Punkten haben sich die Löwen mittlerweile auf Rang fünf vorgearbeitet und sind damit punktgleich mit Landshut. Während Wasserburg immer wieder strauchelte, hatten die Niederbayern nahezu durchgehend Tuchfühlung zur Spitze und gelten entsprechend als eines der besten Teams der Liga. Trainer Christian Endler hat auch Spieler in seinen Reihen, die für Topqualität in der Landesliga stehen. Stefan Alschinger, der mittlerweile in der Innenverteidigung spielt, hat auch im gehobeneren Alter von 34 Jahren nach wie vor das meiste Potential. Was der ehemalige Regionalligaakteur macht, hat Hand und Fuß. Vorne treibt der ebenfalls 34-jährige Stephan König sein Unwesen. Der Stürmer verkörpert den Begriff „unangenehm“ aus jeder Pore und ist immer noch für Tore gut. Im Mittelfeld ist Lucas Biberger der Dreh- und Angelpunkt. Der 24-Jährige hat bereits elf Saisontore erzielt und lenkt gemeinsam mit Ex-Profi Kevin Pino Tellez (28) das Spiel. Da die „Spiele“, wie Landshut genannt wird, traditionell über gute Nachwuchskräfte wie etwa David Löffler verfügt, ist die Mischung aus Alt und Jung nahezu ideal.
Um seinen Lauf fortzusetzen, muss Wasserburg wieder an die Leistungsgrenze kommen. Gelingt dies, können die Studien zum „Heller Flo(w)“ weiter vertieft werden.
jah