Im Gleichschritt
Löwen am Mittwochabend, 19.30 Uhr, mit erstem Heimspiel gegen Pullach
Der TSV 1880 Wasserburg und der SV Pullach weisen in den letzten Jahren zahlreiche Parallelen auf. Zuerst sind beide Teams gemeinsam aus der Bayernliga abgestiegen, dann hatten sie – die einen (Pullach) länger, die anderen weniger lang (Wasserburg) – in der neuen Liga Probleme und diese Saison wollen sie ein langes Zittern wie im Vorjahr vermeiden. Dass beide Mannschaften am ersten Spieltag 2:2-Unentschieden gespielt haben, passt vor dem direkten Duell am Mittwochabend, 19.30 Uhr, in der Altstadt ins Bild.
Liga ist nicht Vorbereitung. Diese Erkenntnis machten die Löwen am vergangenen Samstag in Bruckmühl. Gegen Grüne Heide Ismaning in der Generalprobe wurde eine Schwächephase in der zweiten Hälfte nicht bestraft, im Punktspiel hingegenschon und zweimal eine Führung verspielt. So stand am Ende eine Punkteteilung, die auch dadurch zustande kam, dass der Gegner verbissen kämpfte und voll in die Zweikämpfe ging. Diese Härte und Intensität erwartet die Innstädter in der Landesliga Südost Spiel für Spiel. Gegen den SV Pullach müssen die Löwen entsprechend zulegen, denn die Gäste zählen in dieser Spielzeit zu den meist verstärkten Teams. Daher trifft es sich gut, dass mit dem zum Auftakt verhinderten Irfan Selimovic ein erfahrener Akteur ins Aufgebot zurückkehrt.
Pullachs umtriebiger Manager Theo Liedl hat nicht vor, sich noch einmal Abstiegskampf bis zur letzten Sekunde auszusetzen. Entsprechend offensiv agierte der Funktionär, der im Saisonendspurt gerne seine Trainer vor die Tür setzt, auf dem Transfermarkt. Mit Gilbert Dieb verpflichtete er einen der besten Stürmer der Liga. Für den Hünen ist es eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte, schon von 2019 bis 2022 stürmte der Torjäger an der Gistlstraße. Dass es Liedl richtig ernst meint, bekam der VfR Garching zu spüren, denn Linus Radau, Mark Zettl und Christian Wimmer wechselten allesamt aus der Bayernliga eine Etage tiefer, Bernard Mwarome fand seinen Weg aus der Regionalliga vom FC Pipinsried zum SVP und ist angesichts seiner Vita (FC Bayern II, Kaiserslautern II) eine Topverstärkung. Jungtrainer Vinzenz Loistl (32) lobte nach dem 2:2 gegen Aufsteiger Neufraunhofen nach 0:2-Rückstand zwar die Moral seiner Truppe, wird aber langsam ungeduldig und fordert daher bereits vor dem zweiten Spieltag: „Irgendwann müssen wir anfangen zu gewinnen.“ Dies gilt bei genauer Betrachtung für beide Mannschaften, man bewegt sich ja schließlich im Gleichschritt.
jah