TSV Wasserburg besiegt FC Ingolstadt II mit 5:1
Nur fünf Tage nach dem schmerzhaften 1:4 in Schwabmünchen zeigte der TSV 1880 Wasserburg eine seiner besten Saisonleistungen und fertigte die Profireserve des FC Ingolstadt mit 5:1 ab. Da der FC Pipinsried mit seinem Deluxe-Kader der Liga bereits enteilt ist und keine Anstalten macht nachzulassen, handelte es sich beim Aufeinandertreffen des Zweiten und Vierten zwar um ein Spitzenspiel der Bayernliga Süd, keinesfalls aber um ein Verfolgerduell im engeren Sinn.
Die Innstädter machten von Beginn an Druck und gingen bereits nach sieben Minuten durch Lucas Knauer in Führung. Robin Ungerath hatte am Strafraum auf Knauer abgelegt und der Mittelfeldmann hämmerte das Leder aus 16 Metern satt in die Maschen. Nach gut einer Viertelstunde hätte das Spiel durchaus eine andere Wendung nehmen können, als zunächst Maxi Höhensteiger umknickte (der Sechser musste mit Verdacht auf Bänderriss ausgewechselt werden) und die jungen Schanzer aus dem Nichts den Ausgleich markierten (17.). Philipp Herrmann wurde steil geschickt und der 19-Jährige versenkte cool vor Dominic Zmugg zum 1:1. Dies sollte zugleich der erste und letzte Torschuss des FCI gewesen sein, denn die Löwen zeigten sich unbeeindruckt und drängten auf die erneute Führung. Als sich eine verunglückte Flanke von Albert Schaberl auf den Querbalken senkte, hatte Torhüter Leon Musil noch Glück (26.), in der 34. Minute konnte er sich strecken wie er wollte, denn Robin Ungeraths 20-Meter-Schlenzer landete unhaltbar im Winkel.
Dass die Löwen einen weiteren Spieler im Kader haben, der das Leder in steter Regelmäßigkeit in den Winkel setzt, musste Musil in seinem ersten Bayernligaspiel in der 59. Minute erfahren: Freistoßexperte Matthias Haas legte sich 25 Meter vor dem Tor den Ball zurecht, die Fans zückten ihre Handys und auch Musil ahnte wohl, dass er gleich vergebens fliegen würde. Traumwandlerisch sicher zirkelte Haas den Ball zum 3:1 in die Maschen und der Sportplatz an der Landwehrstraße bebte. Die 476 Zuschauer waren entzückt und es sollte noch besser kommen, denn die Mannschaft von Trainer Leo Haas blieb auf dem Gaspedal und zeigte, weshalb Spiele in der Altstadt oft ein Spektakel sind. In der 70. Minute ging es der Ingolstädter Hintermannschaft viel zu schnell, als die Löwen überfallartig umschalteten und Bruno Ferreira Goncalves nach Querpass von Ungerath nur noch einschieben musste. Den Schlusspunkt der Partie setzte erneut Matthias Haas per Freistoß. FCI-Torhüter Musial hatte außerhalb des Strafraums mit der Hand gerettet und sah folgerichtig die Rote Karte (74.). Sein Ersatzmann Maurice König hatte im Anschluss Pech, da der dieses Mal eigentlich harmlose Freistoß im Fünfmeterraum so tückisch versprang, dass er gegen das 5:1 machtlos war (77.). Nach dem Schlusspfiff sah Ingolstadts Mario Götzendorfer noch die Gelb-Rote Karte, aber dies war nur noch eine Randnotiz in einem sehenswerten Bayernliga-Spiel.
Wasserburg: Zmugg, Hain, Matthias Haas, Lindner, Schaberl (ab 74. Scheitzeneder), Knauer, Höhensteiger (ab 24. Hartl), Weber, Dominik Haas (ab 81. Drath), Ungerath, Goncalves
Tore: 1:0 Lucas Knauer (7.), 1:1 Philipp Hermann (17.), 2:1 Robin Ungerath (34.), 3:1 Matthias Haas (59.), 4:1 Bruno Ferreira Goncalves (70.), 5:1 Matthias Haas (77.)
Rote Karte: Leon Musil (74., Handspiel außerhalb des Strafraums)
Gelb-Rote Karte: Mario Götzendorfer (Unsportlichkeit nach dem Spiel)
Zuschauer: 476
Schiedsrichter: Felix Brandstätter
jah