Kein Freundschaftsspiel – Wasserburg gastiert Samstag, 18 Uhr, beim FC Ingolstadt II
Ludwig Räuber vom FC Ingolstadt II hat eine innige Verbundenheit zu Wasserburg. Der Höslwanger besuchte das Luitpold-Gymnasium Wasserburg und ist auch heute noch in regelmäßigen Abständen in der Altstadt anzutreffen. Zuletzt spielte der 27-Jährige beim Abschiedsspiel von Dominik Haas in der Legendenelf. Dies liegt in erster Linie daran, dass er mit vielen Löwen entweder zusammengespielt hat oder teilweise eine enge Freundschaft pflegt. Beim Wasserburger Gastspiel am Samstagabend, 18 Uhr, in Ingolstadt muss diese Freundschaft allerdings für 90 Minuten ruhen, denn die Löwen haben in den Überlebensmodus geschaltet und brauchen jeden Punkt.
Einen wie Ludwig Räuber könnten die Löwen auch brauchen. Räuber, der in ganz jungen Jahren nach seiner ersten Regionalligasaison beim TSV 1860 Rosenheim schon einmal zum FC Ingolstadt in die zweite Mannschaft wechselte, bringt es auf 195 Regionalligaspiele. Zuletzt verschlug es ihn beruflich zur TSG Hoffenheim, weshalb er zum FC Zuzenhausen in die Verbandsliga wechselte. Als er diesen Sommer eine Rückkehr in die oberbayerische Heimat plante, streckten auch die Innstädter ihre Fühler nach dem Mittelfeldmann, der bekanntermaßen Sympathien für den Verein hegt, aus. Seit dem legendären Interview bei Löwen TV im Jahr 2015, als Räuber auf die Frage, ob er denn nicht einmal für Wasserburg spielen möchte, antwortete: „Verneint habe ich es noch nie!“ Das Video erzielte in den Sozialen Medien große Reichweite und die Gerüchteküche brodelte entsprechend. Dass damals aus dem Transfer nichts wurde, lag auf der Hand: Die Löwen spielten in der Kreisklasse. Für einen jungen, ambitionierten Fußballer nicht die Spielwiese, die er sich vorstellt. Auch im Sommer 2021 hat Räuber noch unterschiedliche Vorstellungen und die Voraussetzungen der Schanzer sind enorm: Die Reserve des FCI trainiert unter Profibedingungen und Räuber ist als älterer Spieler einer der Eckpfeiler des jungen Teams.
„Der FC Ingolstadt II ist wohl die stärkste zweite Mannschaft in der Liga. Am Wochenende haben sie Türkspor Augsburg mit 3:0 geschlagen, das sagt viel über ihre Qualität,“ ordnet Trainer Niki Wiedmann die jungen Schanzer ein. Nichtsdestotrotz wollen die Löwen nachlegen und die kleine Flamme, die der späte Punktgewinn gegen Ismaning entfacht hat, zum Lodern bringen. Gegen den FC Ismaning wehrten sich die Löwen und zeigten vor allem in der zweiten Hälfte eine ordentliche Leistung. Trainer und Mannschaften wissen worauf es ankommt. In dieser Saison ist es das große Ziel, das in den letzten Jahren aufgebaute zu bewahren, sprich die Klasse zu halten. Und wenn der TSV 1880 Wasserburg weiterhin in der Bayernliga spielt, dann könnte es eines fernen Tages auch mit einem Transfer von Ludwig Räuber klappen.
jah
Foto: Ziegler