Interview: „Das Spiel ist ein Highlight“
Klaus Wallner sitzt auf Kohlen. Dem langjährigen und legendären Betreuer des TSV 1860 Rosenheim, der auch für kurze Zeit bei den Löwen geholfen hat, wird ganz anders, wenn er an das Duell der Sechziger gegen den TSV 1880 Wasserburg am Samstagnachmittag in der Altstadt denkt. Dies liegt weniger daran, dass er selber noch aktiv ist, sondern vielmehr am Aufeinandertreffen seiner beiden Söhne – wenn auch nicht auf dem Rasen, dafür aber in verantwortlicher Position: Markus Wallner ist Co-Trainer bei Rosenheim, Kevin Klammer Abteilungsleiter der Löwen. Eine Konstellation, die es so im gehobenen Amateurfussball der Region auch selten gab. Daher haben wir mit den beiden gesprochen.
Markus, Sie sind Ur-Sechziger, waren aber in der Bayernliga-Rückrunde und Landesliga-Vorrunde 2022 in Wasserburg als Co-Trainer tätig. Wie fühlt es sich an, am Samstag an die alte Wirkungsstätte zurückzukehren?
Wallner: Ich freue mich sehr auf das Spiel in Wasserburg. Altstadt, Derby und das gegen die Mannschaft, von der ich vor Monaten noch ein Teil sein durfte, ist natürlich etwas ganz Spezielles.
Über das Derby wird viel gesprochen. Welche Bedeutung messen Sie diesem Spiel bei?
Klammer: Es ist ein super Spiel, zu dem wir sehr viele Zuschauer erwarten. Der Rahmen mit dem Inndammfest rundet das Ganze natürlich vom Ambiente her ab. Diese Partie ist ein Highlight und top Amateurfußballspiel.
Wallner: Die Landesliga hat ja in dieser Saison einige Derbys zu bieten, aber das Duell Wasserburg gegen 1860 Rosenheim ist schon noch einmal ein besonderes Highlight für beide Mannschaften und die gesamte Region. Ich hoffe, dass viele Zuschauer den Weg in die Altstadt finden und beide Mannschaften ihnen ein attraktives, spannendes Derby liefern können.
Dass sich zwei Brüder bei so einem Duell in verantwortlicher Position auf zwei verschiedenen Seiten gegenüberstehen, hat es so zuletzt auch selten gegeben. Wie ist die Stimmung und der Kontakt im Vorfeld des Derbys im Hause Wallner/Klammer?
Klammer: Meinem Vater ist ganz schlecht, wenn er daran denkt. Er wünscht sich für uns das sechste Unentschieden.
Ich habe Markus am Donnerstag angerufen, aber verfehlt.
Wallner: (lacht) Ich hatte tatsächlich ein paar Anrufe in Abwesenheit. Den Kontakt rufe ich aber erst am Sonntag zurück.
Unser Verhältnis ist so, wie es unter Brüdern sein sollte. Ich ziehe meinen Hut vor Kevins Arbeit in Wasserburg. Natürlich neckt man sich auch im Vorfeld etwas.
Klammer: Wir beide haben ein sehr gutes Verhältnis. Am Samstag spielt das während der 90 Minuten aber keine Rolle. Da geht es um den Verein.
jah