Konstante Inkonstanz – Wasserburg unterliegt Dachau mit 0:2
Die Löwen lassen Fans und Verantwortliche verzweifeln. Immer dann, wenn es scheint, als würde der Knoten platzen, erleidet der TSV 1880 Wasserburg einen Rückschlag. Nach dem souveränen 3:0 daheim gegen Karlsfeld schien die Saison Fahrt aufzunehmen, einen ganz schwachen Auftritt später machten sich am Freitagabend 320 Zuschauer enttäuscht auf den Heimweg. Die Innstädter unterlagen dem ASV Dachau mit 0:2 und finden sich nun in den Niederrungen der Tabelle wieder.
Dabei erwischten die Hausherren einen guten Start. Dieser dauerte jedoch nur handgestoppte 30 Sekunden an. Bereits nach einer halben Minute hätte Manuel Kerschbaum die Löwen mit einem Schlenzer aus 16 Metern zur Führung schießen können, verpasste aber knapp. Zu diesem frühen Zeitpunkt schien es noch, als würde sich erneut Chance an Chance reihen, doch diese blieben bis zur Schlussphase aus. Dass die Gäste nicht schon früher in Führung gingen, lag daran, dass sie ihre Angriffe zu schlampig ausspielten. So brauchten sie Wasserburger Hilfeleistung, die sie auch regelmäßig bekamen. In der 25. Minute ließ beispielsweise Alexander Boschner einen eigentlich harmlosen 30-Meter-Freistoß von Andreas Roth nach vorne abklatschen, den ersten Nachschuss von Yazid Ouro-Akpo Adjai konnte der Torhüter noch entschärfen, doch im zweiten Versuch schob der 19-Jährige zum 1:0 ein.
Die Löwen spielten fahrig, sodass Trainer Harry Mayer bereits zur Pause dreifach wechselte. Die jungen Eigengewächse Daniel Kononenko, Noah Müller und Luca Wagner sollten für mehr Schwung sorgen, wobei eine ordnende Hand bzw. in dem Fall Fuß hilfreicher gewesen wäre. So kamen zwar etwas mehr Sturm und Drang, es fehlte aber weiterhin an Struktur, sodass die Innstädter kaum an die zweiten Bälle gelangten und ihre Zweikämpfe verloren. Vor allem Maximilian Bergner bekam die Wasserburger Hintermannschaft nie in den Griff, teilweise spielte der 28-Jährige mehrere Gegenspieler auf dem berühmten Bierdeckel aus. In der 60. Minute steckte er nach einer dieser Tanzeinlagen auf Adjai durch, der allein vor Boschner scheiterte, einmal verzog Bergner selber haarscharf, sodass Wasserburg im Spiel blieb (64.). Die größte Gelegenheit zum Ausgleich verpasste Luca Wagner in der 86. Minute, als er nach Steilpass von Janik Vieregg allein von der Mittellinie weg auf Artem Bykanov zulief. Der Torhüter stand weit vor seinem Strafraum, weshalb Wagner den Ball aus der Distanz einfach an Bykanov, aber auch am Gehäuse vorbeipasste. Die Löwen drängten auf den Ausgleich, wirklich zwingend wurde es jedoch zu selten.
In der 93. Minute sorgte Andreas Roth per Strafstoß für die Entscheidung. Manuel Kerschbaum hatte zuvor einen Konter per Notbremse gestoppt und die Rote Karte gesehen. Während Dachau nun drei Siege in Serie feierten konnte und in der Tabelle kletterte, wurde Wasserburg nach nur einem Sieg aus sechs Spielen auf Rang 13 durchgereicht. Die Alarmglocken beginnen langsam aber sicher zu läuten.
Wasserburg: Boschner, Köhler (ab 46. Kononenko), Stephan (ab 20. Höhensteiger), Brich, Lindner (ab 73. Rauscher), Kerschbaum, Lucas Knauer (ab 46. Müller), Moritz Knauer, Marko Dukic (ab 46. Wagner), Ferreira Goncalves, Vieregg
Tore: 0:1 Yazid Ouro-Akpo Adjai (25.), 0:2 Andreas Roth (Foulelfmeter, 93.)
Rote Karte: Manuel Kerschbaum (TSV 1880 Wasserburg, Notbremse, 93.)
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Trainer Harry Mayer (75., Reklamieren)
Schiedsrichter: Lukas Penzkofer
Zuschauer: 320
jah