Löwen bei Topteam der Liga – Wasserburg Samstag, 14 Uhr, in Landsberg
„In Landsberg erwartet uns ein richtiges Brett.“ So eröffnete Trainer Wiedmann seine
Ansprache an die Mannschaft in der Vorbereitung auf das kommende Auswärtsspiel am
Lech. Mit dieser Aussage liegt der Wasserburger Übungsleiter vollkommen richtig, denn
Landsberg hat einen durchaus exquisiten Kader zusammengestellt und pirscht sich
langsam aber sicher an die Tabellenspitze heran.
Am TSV Landsberg lässt sich die qualitative Verbesserung der Bayernliga Süd während
der Pandemie exemplarisch darstellen. In den letzten zwei Transferperioden, zwischen
denen wenig gespielt, dafür aber viel transferiert wurde, verwandelte sich das
abstiegsbedrohte Landsberg – Simsalabim – in ein Spitzenteam. Dies hängt
vornehmlich mit Muriz Salemovic zusammen. Seit der 32-jährige im Januar
Spielertrainer und Teammanager in Personalunion wurde, zieht er die Topspieler an wie
ein Magnet. Abgesehen davon, dass Salemovic in dieser Spielklasse selber zu den
besseren Akteuren zählt, gelang es ihm mit Steffen Krautschneider aus Pipinsried einen
alten Weggefährten an Bord zu holen. Krautschneider hatte in der Endlossaison
2019/21 in 24 Spielen sagenhafte 39 Scorerpunkte auf dem Konto und ist wohl der
beste Spieler der Liga. Als Co-Spielertrainer wurde im Sommer Michael Hutterer
installiert, der früher in Pullach die Fäden zog und die Bayernliga kennt wie seine
Westentasche. Neben den ganzen Feinfüßen spielt im Mittelfeld mit Dennis Hoffmann
ein Abräumer der besseren Sorte und in der Abwehr steht mit Kapitän David
Anzenhofer ein Mann, der in Landsbergs Aufstiegssaison 2018/19 23 Tore markierte.
Als Innenverteidiger wohlgemerkt.
Diese Vielzahl an Ausnahmespielern meinte Wiedmann, als er von einem „Brett“
sprach. Entsprechend wird sich am Samstag, 14 Uhr, die Frage stellen, ob die Löwen
einen Bohrer eingepackt haben. Sicher nicht dabei sind Michael Denz und Sebastian
Weber, ob Mathias Heiß und Hannes Lindner spielen können, ist aufgrund muskulärer
Probleme fraglich. Alle Kiebitze, die anfangs der Woche von einem
Sensationscomeback geträumt haben, als sie Dominik Haas zurück auf dem
Trainingsplatz sahen, mussten schnell erkennen, dass der ehemalige Kapitän lediglich
für sein Abschiedsspiel trainierte.
Die Löwen sind in Landsberg klarer Außenseiter, doch in dieser Rolle haben sich die
Innstädter in den vergangenen Jahren immer durchaus wohl gefühlt. Zum Start in eine
weitere Englische Woche würde ein Überraschungserfolg in Landsberg nach nur zwei
Punkten aus den letzten vier Spielen dem Punktekonto gut tun.
jah