Löwen im Badria – Wasserburg gegen Landshut an ungewohnter Spielstätte
Die Fans des TSV 1880 Wasserburg müssen entgegen ihrer lieb gewonnenen Gewohnheit am Freitagabend nicht den gewohnten Weg in die Altstadt einschlagen, sondern ins Badria-Stadion fahren. Im weiten Rund des Badria empfangen die Löwen um 19.30 Uhr die SpVgg Landshut. Der Grund für den Umzug ist die schlechte Platzsituation in Wasserburg. In der Altstadt wird im Oktober Rollrasen verlegt, weshalb die verbleibenden Heimspiele dort nicht mehr ausgetragen werden können. Der Platz in Reitmehring, den sich die Löwen mit Genclerbirligi Wasserburg teilen, kommt für Landesligapartien ohnehin nicht infrage, war nach seiner Sperrung zuletzt aber wieder geöffnet, sodass dort immerhin Training möglich war. An sich eine Randnotiz, allerdings konnte die Mannschaft von Trainer Harry Mayer vor dem Heimspiel gegen Ampfing kein Abschlusstraining absolvieren und wurde daher entsprechend ein ungewolltes Thema. Vor zwei Wochen war nämlich auch das Badria unbespielbar. Nach einer Sperrung und dank dem trockenen Wetter steht der Begegnung gegen Landshut nichts im Wege, die Situation zeigt aber deutlich, dass die Sportplätze in Wasserburg in derzeitiger Form nicht ausreichen. Dies stellt einen Amateurverein vor ein großes Problem, kann aber nur von der Politik gelöst werden.
Von einem Teppich ist der Rasen im Badria weit entfernt, entsprechend sollten die Innstädter auch weniger als sonst zurück zum Torhüter passen. Generell ist es auffällig, dass Wasserburg in jenen Spielen, in denen der Torwart mit die meisten Ballkontakte hatte, weniger erfolgreich war, als in denen, in denen sie zielstrebig und entsprechend schnell nach vorne kombinierten. Zuletzt tat sich die Mannschaft von Harry Mayer auswärts auf größeren Plätzen leichter und hat dort auch eine entsprechend bessere Bilanz. Womöglich ist der große Platz im Badria ein Hilfsmittel, um die Heimschwäche in der Griff zu bekommen. „Mit Landshut erwartet uns ein echtes Spitzenteam der Liga. Ich erwarte von unserer Mannschaft, dass sie gegen diesen starken Gegner an ihr Limit kommt. Um zu punkten brauchen wir eine bessere Leistung als letzte Woche und auch unsere Fans im Rücken. Ich hoffe, dass sie mit uns ins Badria umziehen,“ so Abteilungsleiter Kevin Klammer.
So einfach wie beim 3:1-Erfolg in Geretsried wird es gegen den Tabellendritten auf gar keinen Fall. Dafür hat die „Spiele“, wie sie in Landshut genannt wird, zu viel Qualität. Am augenscheinlichsten ist die gute Form von Lucas Biberger, der als Mittelfeldspieler in 13 Einsätzen acht Tore erzielte. Seit sechs Wochen hat Landshut in Stephan König jedoch einen Mann im Sturmzentrum, der noch deutlich gefährlicher ist (sechs Spiele/vier Tore). Der 33-Jährige zog im Sommer nach Landshut und lernte zuvor die Abwehrreihen in Bayerns Norden das Fürchten. Für Feucht markierte er im Vorjahr in der Bayernliga Nord 15 Treffer in 26 Spielen, in den drei Saisons davor erzielte er in der Landesliga Nordost 19, 23 und 17 Tore. König weiß also, wo das Tor steht. Diesem durfte er sich jedoch vier Monate nicht nähern, da er bei seinem letzten Spiel für Feucht eine Tätlichkeit am Schiedsrichter begang und dafür sechs Monate gesperrt wurde, wobei die letzten zwei auf Bewährung waren. Jetzt ist der Bomber zurück und für Landshut eine Topverstärkung. Der mit Abstand beste Spieler im Team von Trainer Christian Endler ist aber Stefan Alschinger. Der 33-Jährige wurde beim TSV 1860 München ausgebildet und ist als linker Verteidiger oder im Mittelfeld in der Landesliga das Nonplusultra. In der Regionalliga stand sich Alschinger ab und an selbst im Weg, bewies aber immer wieder seine große Klasse. Auf die Löwen wartet somit Schwerstarbeit. Der Vorteil im Badria ist, dass dort auch der Gegner einen weiten Weg zum Tor hat.
jah