Wasserburg verliert nach 2:0-Führung noch 2:3 in Schwaig
Das Stadion in Schwaig liegt direkt am Flughafen München und während des Spiels stiegen gut und gerne zwanzig Flieger in den Himmel. Die Wasserburger Maschine hingegen befindet sich im Sturzflug und trudelt immer weiter nach unten. Die Mannschaft von Trainer Harry Mayer verspielte eine 2:0-Führung und kommt nach dem 2:3 beim Vorletzten den Abstiegsplätzen bedrohlich nahe.
Dabei erwischte Wasserburg einen Raketenstart und führte bereits nach elf Minuten mit 2:0. Schon nach vier Minuten vollendete Bruno Ferreira Goncalves eine sehenswerte Kombination aus acht Metern flach ins lange Eck (4.). Nach acht Minuten lief Janik Vieregg muterseelenallein auf Ersatztorhüter Jannis Sternberg zu, umkurvte diesen, sein Abschluss wurde aber von der Linie gekratzt. Nach der anschließenden Ecke schoss Marko Dukic den Ball aus dem Rückraum ein, der Schiedsrichter entschied aber auf abseits. Davon ließ sich der Gast aber nicht beirren und erhöhte nach elf Minuten durch Matthias Rauscher auf 2:0. Der lange Verteidiger köpfte einen weiten Kokocinski-Einwurf ins lange Eck. In der Folge verpassten es Michael Neumeier (20., alleine vor dem Tor) und Bruno Ferreira Goncalves unmittelbar vor der Halbzeit (43.) klarste Chancen zur Entscheidung zu verwerten. Die gefürchtete Schwaiger Offensive war nahezu komplett abgemeldet, nur einmal musste Alexander Boschner gegen Benjamin Held retten (18.), ansonsten schwamm der Tabellenvorletzte in der Abwehr und konnte von Glück sprechen nur einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherzulaufen.
Nach dem Seitenwechsel ebbte das Wasserburger Pressing, das erstmals seit Wochen des Angst-Hasenfußballs wieder gespielt wurde, ab, und Schwaig kam zunehmend besser in die Partie. Als Vincent Sommer in der 67. Minute nach einer flachen Hereingabe der Anschlusstreffer gelang, sendete das Wasserburger Cockpit „Mayday, Mayday“, Maschinenausfall. Körper und Geist versagten den Dienst. Binnen weniger Minuten kollabierte Wasserburg und Vincent Sommer konnte in der 72. Minute den Ausgleich markieren. Wieder wurde bei einer flachen Hereingabe nicht eng genug verteidigt und der Angreifer hatte keine Mühe einzuschießen. Zu diesem Zeitpunkt war gerade mit Janik Vieregg der bis dahin gefällige Wasserburger Stoßstürmer ausgewechselt worden, was dazu führte, dass die Bälle in die Spitze wie ein Boomerang zurückkamen. Das 3:2 besorgten die Löwen dann selbst. Johannes Lindner beförderte eine Flanke per Querschläger ins eigene Tor (74.). Obwohl gar nichts mehr ging, schmorten die offensiven Michael Barthuber und Moritz Knauer bis kurz vor dem Abpfiff auf der Bank. Eben die beiden wären es beinahe gewesen, die in der Nachspielzeit noch den Ausgleich herausgeschossen hätten. In einer unfassbaren Vierfachchance schafften es die Löwen aber nicht den Ball aus kürzester Distanz über die Linie zu drücken.
So stand am Ende eine ernüchternde 2:3-Niederlage. Um den Crash zu verhindern, muss sich viel ändern. In dieser Verfassung reicht es schlichtweg nicht.
Wasserburg: Boschner, Köhler, Lindner (ab 87. Knauer Moritz), Kokocinski, Rauscher (ab 84. Barthuber), Höhensteiger, Kerschbaum (ab 77. Kononenko), Dukic (ab 66. Wagner), Ferreira Goncalves, Neumeier, Vieregg (ab 69. Kollie)
Tore: 0:1 Ferreira Goncalves (4.), 0:2 Matthias Rauscher (11.), 1:2 Vincent Sommer (66.), 2:2 Vincent Sommer (72.), 3:2 Johannes Lindner (74., Eigentor)
Schiedsrichter: Johannes Lorenz