Löwen setzen auf Einheit – Wasserburg empfängt Kottern am Samstag, 15 Uhr, in der Altstadt
Wie gut eine Wintervorbereitung letztendlich wirklich war, lässt sich in der Regel daran messen, ob der Start in die Rückrunde gelingt oder nicht. Testspielergebnisse sind dann Makulatur. Davon hat der TSV 1880 Wasserburg zwei gewonnen und zwei verloren, wirklich zählt es aber am Samstag, 15 Uhr, wenn der TSV Kottern an der Landwehrstraße 10 gastiert.
Um dennoch die Vorbereitung zu bilanzieren, lässt sich festhalten, dass die Löwen abermals einige Rückschläge hinnehmen mussten. Wichtige Spieler wie Torhüter Dominic Zmugg (Schulter-OP und Saison-Aus), Kapitän Mathias Heiß (Muskelfaserriss), Daniel Vorderwestner (Trombose), Sebastian Weber und Markus Grübl (beide Hüfte) haben sich verletzt und stehen wie auch der Langzeitverletzte Daniel Kobl (noch) nicht zur Verfügung. Auch von Omikron blieben die Innstädter nicht verschont, was dazu führt, dass Trainer Matthias Pongratz zum Auftakt nur 13 Feldspieler zur Verfügung stehen.
Diese Akteure sind allerdings körperlich auch aufgrund zahlreicher Corox-Einheiten topfit und spritzig. Anders als in der Vorrunde wächst aus den verbliebenen Aufrechten zudem ein verschworener Haufen heran, der weiß: Wir müssen es richten, andere gibt es derzeit nicht. Das Wir-Gefühl in der Gruppe ist deutlich ausgeprägter als in der Hinrunde, die Mannschaft wächst (wieder) mehr und mehr zusammen. Das ist deutlich an der Geisteshaltung abzulesen. In 2021 herrschte noch der (Irr-)Glaube vor, dass es bestimmt besser wird, wenn einige der Verletzten zurückkommen oder endlich der Heilsbringer verpflichtet wird. Und so ruhte die Hoffnung oft auf der nächsten Woche. Oder der übernächsten. Dann aber ganz bestimmt.
Die Löwen leben wieder im Hier-und-jetzt und schon gegen Kottern zählt es. Die Gäste aus dem Allgäu schweben ebenfalls in Abstiegsgefahr, stehen aber auf Platz 12 und somit über dem Strich. Der Wasserburger Rückstand beträgt sechs Punkte, weshalb unbedingt gepunktet werden muss. Matthias Günes leitet eine gestandene Bayernliga-Mannschaft an, die sehr kampfstark und unangenehm zu bespielen ist. Im Angriff spielen mit Armin Rausch und Sezer Yazir brandgefährliche Akteure. Rausch ist mit 1,93 Kotterns erfahrene Version von Georg Reiter und Yazir dribbelt in Robben-Manier von der Außenbahn nach Innen, um abzuschließen. Lebensversicherung des TSV Kottern ist allerdings Achim Speiser, der in 24 Spielen 13 Treffer erzielte. Zum Vergleich: Der beste Torschütze der Löwen ist mit vier Toren Albert Schaberl, der allerdings gerade einen Bänderriss auskuriert.
Nachdem die Mannschaft wieder enger zusammengerückt ist, bedarf es für eine erfolgreiche Rückrunde abermals des Schulterschlusses mit den Fans. Jetzt, wo auch wieder mehr Zuschauer ins Stadion dürfen und können (es gilt 2G), muss die Altstadt zur Festung werden, wo der Grundstein für den Klassenerhalt gelegt wird.
jah