Es ist eine hochwillkommene Bescherung, die der Verein Wasserburger Wunschbaum jedes Jahr organisiert: Für den Wohltätigkeitsverein waren am Dienstag, zwei Tage vor Heiligabend, zehn Helferinnen und Helfer im Einsatz, um rund 400 Päckchen und Pakete an die Bestimmungsorte in und um Wasserburg zu bringen.
Über die Stadtgrenzen hinaus
Bedacht werden Kinder aus Familien, in denen „es sehr knapp zugeht, wo etwa ein neuer Schulranzen nicht drin ist. Oder mal ein Badetag im Badria oder ein Ausflug in den Wildpark Oberreith“, informiert der Verein auf seiner Homepage.
Peter Fichter (58), Vorsitzender des Vereins, sorgte vor dem Gebäude auf der Burg, wo die Geschenke gelagert waren, darunter Kuscheltiere und Fahrräder, für die Beladung der bereitstehenden Autos. Ein echter Glückstag für ihn und seine Tochter Lisa (32), seine Stellvertreterin – und das seit 2003 alle Jahre wieder.
„Erste Tour geht um 10 Uhr raus“
„Die erste Tour haben wir schon in der Nacht vorbereitet, für Rechtmehring und Soyen, die geht um 10 Uhr als erste raus“, freute sich Fichter zu Beginn der Ausfahrten. „Die Aktion hat ungeheuer viel Spaß gemacht.“
Schon längst hat sie die Stadtgrenzen überschritten, die Kinder werden auch unter anderem in Haag, in Griesstätt und in Schonstett mit Präsenten bedacht. „Normalerweise holen sich die Kinder ihre Geschenke an der Tafel im Burgerfeld ab, aber das ist heuer leider nicht möglich. Deshalb kümmern sich heute unsere Leute vom Verein und Mitglieder der Fußballabteilung des TSV 1880 Wasserburg um die Verteilung“, so Fichter. Jedes der rund 150 Kinder erhalte sein Geschenk persönlich. „Die Kleinen sind so dankbar“, fügte Lisa Fichter hinzu. „Wir bekommen von ihnen Selbstgebasteltes und Selbstgemaltes zurück.“
In der Packstation auf der Burg, wo sich die Räume des Kinderschutzbundes befinden, wurden die Bücher und die Spielsachen in den vergangenen zwei Wochen einzeln und liebevoll in Geschenkpapier gehüllt. Fichter weiß aus Erfahrung: „Die Helfer werden glückliche Augen sehen, werden vor dem Haus der Beschenkten sehr emotionale Momente erleben.“
Die Adressen erhält der Verein unter anderem von der Tafel, vom Kinderschutzbund und von der Jugendhilfsorganisation „Startklar“. Spenden machen es ihm möglich, die Wünsche zu erfüllen. „Alles, was wir kriegen, geht direkt an die Kinder von bedürftigen Familien raus“, sagt Fichter. Johannes Hain, Lehrer am Luitpold-Gymnasium und Fußballspieler beim TSV, sagte: „Wir sind froh, dass wir bei der Geschenkeaktion mithelfen können. Das ist unser Beitrag für ein besseres gesellschaftliches Leben in Wasserburg.“
Text und Bild: Winfried Weithofer
Quelle: Wasserburger Zeitung, 23.12.2020, S. 14