Dem TSV 1880 Wasserburg ist in der Winterpause mit der Verpflichtung von Michael Pointvogel ein neuerlicher Transfercoup gelungen. Der 32-jährige kommt ablösefrei vom Bayernligisten TSV 1860 Rosenheim und sorgt im kleinen, aber feinen Löwen-Kader für zusätzliche Qualität und Quantität.
Wechsel von der Bayernliga in die Kreisklasse sind nicht alltäglich, doch für Pointvogel ist dieser Schritt nur logisch. Zum einen ist er seit letztem Jahr beruflich in Wasserburg und Edling tätig, zum anderen ist es nach einer langwierigen Sprunggelenksverletzung die ideale Gelegenheit, seiner Fußballlaufbahn noch einmal neuen Schwung zu verleihen. Knapp zwei Jahre sind seit Pointvogels letztem Pflichtspiel in der Regionalliga gegen die Amateure des 1. FC Nürnberg vergangen, weshalb im Januar bereits etwas voreilig das Karriereende des Rechtsverteidigers verkündet wurde. Noch ist es aber nicht soweit. Im Gegenteil, denn medizinisch ist Pointvogel bei seinem Arbeitgeber Hans Friedl, einem Freund des Vereins, ohnehin in besten Händen, sodass einem Comeback kommenden Sonntag in Griesstätt nichts mehr im Wege steht. Über den Beruf kam auch die Verbindung zu den Löwen zustande, da Arbeitskollege Leo Haas nun auch Mitspieler ist. „Der Wechsel nach Wasserburg war für mich naheliegend. Ich bin beruflich sehr eingespannt, sodass es gar nicht möglich wäre, woanders zu spielen. Außerdem bin ich von der Qualität der Mannschaft überzeugt. Es macht wieder Spaß“, so Pointvogel. Dass mit Niki Wiedmann sowie Dominik und Matthias Haas alte Mannschaftskameraden und Freunde aus Rosenheimer Zeiten in den Reihen der Innstädter stehen, machte dem ehemaligen Regionalligaakteur die Entscheidung zusätzlich leicht.
Nun gilt es Pointvogel nach seiner langen Verletzungspause behutsam an sein altes Niveau heranzuführen. „Nach zwei Jahren ohne Pflichtspiel dürfen die Zuschauer keine Wunderdinge erwarten“, relativiert Trainer Christian Haas die Erwartungshaltung, ist aber natürlich froh, einen weiteren ambitionierten Spieler dieser Güteklasse in seinem Kader zu begrüßen. In seinen beiden einzigen Testspielen gegen Schlossberg (7:0) und Amerang (1:0) deutete der Defensivspezialist trotz verspätetem Trainingseinstieg seine Qualitäten bereits an. Neben sicherem Pass- und Stellungsspiel zeichnete sich der Routinier durch kluges Zweikampfverhalten aus. Mit seiner positiven Art kann Pointvogel der Mannschaft darüber hinaus einen zusätzlichen Schub geben, denn mit Aufstiegen kennt sich der Neu-Löwe aus. Bei seinem Heimatverein, dem TSV Buchbach, trug Pointvogel als Stammspieler wesentlich zum Durchmarsch von der Bezirksliga in die Bayernliga bei. Der Sprung in die Regionalliga glückte Pointvogel dann mit dem TSV 1860 Rosenheim, mit dem er den BFV-Pokal gewann und im DFB-Pokal gegen den VfR Aalen zu einem Kurzeinsatz kam. Zuletzt machte der gelernte Sportwissenschaftler Schlagzeilen, als er gemeinsam mit Robert Mayer als Interimstrainer des TSV 1860 Rosenheim in vier Spielen vor der Winterpause ungeschlagen blieb.
Dass sich erneut ein Spieler mit Regionalliga-Erfahrung für die Löwen entscheidet, ist auch ein positives Signal für den Verein. Bleibt Pointvogel fit, könnte es für beide Seiten zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit kommen.
jah
Endlich: Pointvogel wieder in Aktion
Pointvogel zu den Löwen: ein logischer Schritt