Regionalligist Memmingen zu Gast in der Altstadt
In der Regel hilft Google in den meisten Fällen, die gewünschte Information zu erhalten. Vor allem, wenn es sich um relativ einfache Dinge, wie die geographische Lage eines Ortes handelt. Problematisch wird es, wenn der falsche Ort gesucht wird. So geschehen vor der Auslosung der 2. Hauptrunde des BFV-Toto-Pokals. Wie der FC Memmingen auf seiner Homepage schreibt, ging der Verband von Wasserburg bei Günzburg und nicht von Wasserburg am Inn aus. Auf Grund dieser Auslosungspanne landete der TSV 1880 Wasserburg/Inn im Regionaltopf Südwest und ist somit nicht gerade der erklärte Wunschgegner des Regionalligisten, der unter der Woche 190 Kilometer einfach zurücklegen muss, um Dienstag, 19 Uhr, gegen den Tabellenführer der Bayernliga Süd anzutreten.
Natürlich hätten sich die Verantwortlichen des TSV 1880 Wasserburg auch auf ein Aufeinandertreffen mit den regionalen Größen TSV 1860 Rosenheim, Wacker Burghausen oder TSV Buchbach gefreut, da die gesamte Region nach einem solchen Derby lechzt. Nichtsdestotrotz ist der FC Memmingen für die Löwen ein attraktiver Gegner, da es sich um nichts weniger als um einen bayerischen Vorzeigeverein handelt. Derzeit kriseln die Allgäuer nach schwachem Saisonstart zwar leicht und belegen in der Regionalliga den letzten Tabellenplatz, vor Jahresfrist wurde jedoch die Lizenz für die Dritte Liga beantragt – ein Beleg, welches Schwergewicht des bayerischen Amateurfußballs da am Sportplatz an der Landwehrstraße seine Stippvisite macht. Der FC Memmingen ist Gründungsmitglied der Regionalliga Bayern und war zuvor in der noch stärkeren Regionalliga Süd beheimatet. Trotz der prekären Tabellensituation verfügt die Mannschaft von Uwe Wegmann über herausragende Qualität. Spieler wie Angreifer Fatjon Celani oder Torhüter Martin Gruber würden jeder ambitionierten Mannschaft in Bayern oder darüber hinaus gut zu Gesicht stehen. Mit welcher Mannschaft der Regionalligist anreist und ob Wegmann rotiert, bleibt abzuwarten.
Während Wasserburgs Trainer Leo Haas in der ersten Pokalrunde gegen Forstinning die Rotationsmaschine angeworfen hat, ist gegen Memmingen zu erwarten, dass die Änderungen im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Jahn Regensburg II nur gering ausfallen. Auch die im Pokal bislang geschonten Routiniers Dominik Haas und Hannes Hain werden wohl nun ins Geschehen eingreifen. Für die Löwen ist die Begegnung mit dem favorisierten FC Memmingen eine interessante Aufgabe, um die von Leo Haas ausgerufene Entwicklung der Mannschaft weiter voranzutreiben.
Auf Grund der vom Verband vorgeschriebenen Einnahmenteilung haben Dauerkarten und etwaige Freikarten keine Gültigkeit. Dass es womöglich doch noch zu einem heißen Inn/Salzach-Derby kommt, müssen die Innstädter die nächste Runde erreichen. Um die Pokalsensation zu schaffen, benötigen die Löwen ihre treuen Zuschauer, die den Sportplatz an der Landwehrstraße einmal mehr zum Tollhaus werden lassen.
jah