Vorgezogenes Inndammfest am Freitagabend in der Wasserburger Altstadt. Eigentlich war erst am Samstag mit Parkplatzmangel, Menschenandrang und Grillfleisch am Sportplatz an der Landwehrstraße zu rechnen, wenn die Wasserburger AH traditionell ihren Stand beim Inndammfest betreibt, doch das Flutlichtderby gegen Griesstätt lockte bereits einen Tag vor dem Inndammfest die Massen in die Altstadt. 510 Zuschauer sahen ein hitziges Derby, bei dem der TSV 1880 Wasserburg mit 3:0 seiner Favoritenrolle gerecht wurde.
Die Innstädter zeigten damit die passende Reaktion auf die unglückliche Auftaktniederlage in Ramerberg. Auf dem kleinen Platz in der Altstadt entwickelte sich von Beginn an ein hart umkämpftes Kreisklassenspiel. Griesstätt, bis in die Haarspitzen motiviert, verteidigte geschickt mit Mann und Maus den eigenen Strafraum, so dass es einer Ecke bedurfte, um den Abwehrriegel zu knacken. In der 22. Minute zirkelte Matthias Haas den Ball perfekt auf den Kopf seines Bruders Dominik, der den Löwen die ersehnte 1:0-Führung brachte. Haas auf Haas: eine Kombination, die bei Standards in dieser Liga nur ganz schwer zu verteidigen sein wird. Aus dem Spiel heraus fehlten in der Folge die klaren Torchancen, so dass es überwiegend bei Standards gefährlich wurde. Zweimal fand Matthias Haas mit seinen Freistößen in Niki Wiedmann einen ebenfalls exzellenten Kopfballspieler, dieser verfehlte das Tor jedoch beide Male denkbar knapp.
Dass sich Griesstätt nie eine echte Torchance erspielen konnte, lag auch an der neuformierten Löwen-Abwehr: Trainer Christian Haas reagierte auf die Probleme bei Kontern im Auftaktspiel und nominierte Benni Mleko neben Niki Wiedmann in die Innenverteidigung. Der pfeilschnelle Mleko stellte seine italienischen Wurzeln unter Beweis und zeigte eine exzellente Abwehrleistung. Einmal brandete dennoch überraschenderweise Griesstätter Torjubel auf: ein Freistoß verfehlte – eigentlich für jedermann sichtbar – das Tor relativ knapp, prallte von der Werbetafel an das Außennetz und ganz Griesstätt bejubelte kurioserweise den Ausgleich. Allerdings war in dieser Szene der Wunsch Vater des Gedankens und der umsichtige Schiedsrichter Johannes Pöllmann entschied richtigerweise auf Abstoß. Wie man Freistöße schießt, zeigte in der 75. Minute einmal mehr Matthias Haas. Mit seinem starken linken Fuß zirkelte der Wasserburger Antreiber den Ball aus 25 Metern gekonnt in die Torwartecke und entschied damit die Partie. Fünf Minuten vor dem Abpfiff legte Dominik Haas nach einer Einzelaktion das 3:0 nach und sorgte dafür, dass es für die Löwen tatsächlich ein vorgezogenes Inndammfest wurde.
Neben der Ersten Mannschaft überzeugte an diesem Abend auch die Löwen-Reserve, die mit ihrem Einsatz am Grill für ein gelungenes Fußballfest sorgte. Mit ihrem neuen Kiosk und den Grilleinsätzen von AH und Reserve sind die Wasserburger Fußballer bestens gerüstet, um die immer zahlreicher werdenden Zuschauer zu verköstigen. Ob Altstadt oder Badria: es lohnt sich nicht nur wegen dem Fußball wieder ins Stadion zu gehen.
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