Auch im zweiten Saisonspiel kamen die Wasserburger Löwen nicht über ein Remis hinaus, 1:1 hieß es nach 90 Minuten. Trotz deutlicher Überlegenheit reichte es nicht für den ersten Dreier der Saison. Großen Anteil daran hatten vor allem die krassen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters, der bei einigen Schlüsselszenen wohl lieber seine Augen in Richtung blauen Himmel richtete als sich auf das Spielgeschehen zu konzentrieren.
Gut 200 Zuschauer kamen am Samstagnachmittag bei perfektem Fußballwetter ins BadriaStadion um das erste Heimspiel der Löwen in der Kreisliga 1 anzusehen. Zu Gast war der SV Westerndorf der wie der TSV erst einen Punkte auf dem Konto hatte. Erfreulich aus Wasserburger Sicht war vor dem Anpfiff vor allem der Blick auf die Auswechselbank, denn dort befand sich neben Alex Huber und dem wieder genesenen Kapitän Dominik Haas ein Rückkehrer aus längst vergangenen Tagen. Hannes Hain lief das erste Mal seit gut sechs Jahren wieder für die Löwen auf und sollte noch einen wichtige Rolle in dieser Partie spielen.
Die ersten 45 Minuten sind schnell erzählt, denn es gab wenig sehenswertes für die Zuschauer. Lediglich ein Schuss von Marco Kleinschwärzer in der 29. Minute brachte Gefahr für das Gästetor, ansonsten sprang wenig zählbares für beide Teams heraus. Kurz vor der Pause musste Kleinschwärzer dann verletzt vom Platz. Für ihn kam Dominik Haas zu seinen ersten Kreisligaminuten der Saison.
In der zweiten Hälfte agierten die Löwen dann deutlich aggressiver und rissen das Spielgeschehen an sich, was merklich an den Einwechslungen von Haas, Huber und Hain lag. Gewohnt zweikampfstark und mit dem ein oder anderen Pass in die Spitze präsentierte sich der Rückkehrer aus Buchbach, der auch lautstark auf dem Spielfeld bemerkbar war – einfach schön ihn wieder in den eigenen Reihen zu sehen.
In der 70. Spielminute war es dann genau dieser, der den 1:0 Führungstreffer vorbereitete. Mit einem Zuckerpass aus dem Mittelfeld schickte er Dominik Haas Richtung Tor, welcher den Ball aus gut zehn Metern ins kurze Eck schoss. Nur zwei Minuten später hätte Alex Huber bereits alles klar machen können. Nach erneutem Traumpass von Hain lief der Löwenstürmer alleine auf Torwart Rott zu, sein Schuss verfehlt das Tor allerdings um wenige Zentimeter.
Es folgte eine brisante letzte Viertelstunde in der vor allem ein Mann für viel Aufsehen sorgte, nur leider war es keiner der 22 Hauptakteure, sondern der Unparteiische, der mit einigen Pfiffen alle Anwesenden in Rage brachte. In der 75. Minute gab es die erste strittige Szene als Michael Pointvogel einen Haas Freistoß über die Linie drückte, allerdings aufgrund vermeintlicher Abseitsposition nicht jubeln konnte. Nur sechs Minute später flog einer langer Ball Richtung Löwentor, das Kopfballduell gegen SV Stürmer Gartzen am Strafraumeck konnte Benni Mleko klar für sich entscheiden und klärte den Ball, wonach beide Spieler zu Boden gingen. Was für viele wie ein normaler Zweikampf aussah, wertete der Schiedsrichter jedoch als Foulspiel und deutete auf den Punkt. Den nach heftigen Protesten fälligen Strafstoß verwandelte Maximilian Kollmer souverän zum 1:1, wie aus dem Nichts konnten die unterlegenen Gäste das Spiel ausgleichen.
Was in der 86. Minute dann folgte wird noch vielen Spielern länger in Erinnerung bleiben. Matthias Haas flankte den Ball fast von der Grundlinie gut zwei Meter nach hinten auf den völlig frei stehenden Alex Huber, der das Leder nur noch über die Linie drücken müsste, doch auch hier entschied der Unparteiische auf Abseitsposition, was keiner der rund 200 Zuschauer wirklich glauben konnte. Doch selbst von dieser Fehlentscheidung ließen sich die Löwen nicht beirren und spielten weiter auf Sieg, jedoch ohne Glück. Somit kann der SV Westerndorf einen Punkt aus Wasserburg entführen.
Die Löwen müssen den Blick bereits nach vorne richten, da es am nächsten Sonntag zum Derby gegen den DJK SV Edling kommt, der sich heute mit 0:5 in Raubling schon einmal warm schoss. Spätestens dort soll es dann klappen, mit dem ersten drei Punkten der Saison.
MD