An das Sepp-Helfer-Stadion in Dachau haben die Fußballer vom TSV Wasserburg nicht wirklich gute Erinnerungen. Einmal konnte man dort immerhin ein Unentschieden erreichen, zuletzt setzte es aber zwei Niederlagen, darunter die heftige 1:5-Packung aus der Vorsaison. Heute, 15 Uhr, hat die Mannschaft von Trainer Miro Datko die Chance, sich im Münchener Norden neu zu beweisen.
Der ASV Dachau stellt in dieser Spielzeit allerdings ein deutlich stärkeres Team, als in den vergangenen Jahren. Neuer Trainer, neues Glück? Es scheint fast so, denn mit Spielertrainer Stefan Hofer, der vor der Saison neu aus Karlsfeld zum Lokalrivalen wechselte, kam der Aufschwung. Derzeit steht die Hofer-Elf mit 17 Punkten auf Rang fünf und so gut da, wie lange nicht. Betrachtet man die ASV-Neuzugänge, überrascht diese positive Entwicklung aber nicht wirklich. Zusammen mit Hofer wechselten Christian Roth und die Zepeda-Brüder von Karlsfeld nach Dachau und verstärkten das Team nachhaltig. Ein Bezirksoberligist, der vier Stammspieler vom Liga- und Lokalrivalen verpflichtet, landet in der Regel einen großen Coup, daher ist das Saisonziel „nicht um den Klassenerhalt zittern müssen“ eher als Understatement zu werten. Einziger Makel des Transfersommers war der Abgang von Torjäger Marco Bläser zum TSV Dachau 65. In Libero Jochen Jaschke, Christian Bistran und Ex-Profi Sebastian Backer konnte aber das Gerüst der Mannschaft gehalten werden.
Obwohl Wasserburg einen größeren Umbruch hatte, sind noch viele Spieler dabei, die wissen, welch schweres Pflaster Dachau für die Löwen darstellt. Abgesehen vom immer schlecht gemähten Rasen, können aber kaum triftige Gründe für die Misere vorgebracht werden, denn in Dachau herrscht weder eine hitzige Atmosphäre, noch ist der ASV eine ausgewiesene Heimmacht, wo es nur für wenige Mannschaften etwas zu holen gibt. Eine erfreuliche Nachricht aus Wasserburger Sicht gibt es aber schon vor dem Spiel. Nach überstandener Verletzung und auskurierter Grippe steht Davide Guerrieri erstmals im Wasserburger Kader und wird wohl als Joker sein Debüt für die Innstädter geben. Auch Ali Karadzic ist wieder einsatzbereit, dessen Sprunggelenksverletzung doch nicht so schlimm war, wie anfangs befürchtet. Dafür steht hinter Philipp Kleinschwärzer noch ein dickes Fragezeichen. Der Wasserburger Angreifer hat beim 4:1-Sieg gegen Freising eine Kapselverletzung davongetragen und entscheidet beim Warmmachen, ob es geht.