Sechzig gewinnt Löwen-Duell
Bereits eineinhalb Stunden vor dem Spiel tröpfelten die ersten Fans am Sportplatz an der Landwehrstraße ein, der Grill wurde angeschmissen und das Stadion füllte sich weiter, bis es mit 500 Besuchern „ausverkauft“ war. Mehr sind nicht erlaubt. Die sog. „Amateure“ von Sechzig München wurden auch begleitet von einer großen Gruppe junger Männer, die sie bei sengender Hitze oberkörperfrei lautstark anfeuerten und am Ende noch eine Rauchbombe zündeten. Es fühlte sich an wie Amateurfußball in Reinkultur – die Fans genossen das letzte Spiel im Landkreis Rosenheim, bevor die 3G-Regel greift. Der ebenfalls anwesende Vize-Präsident des TSV 1860 München Heinz Schmidt stellte anerkennend fest: „Es ist bemerkenswert, was sich hier in Wasserburg entwickelt hat.“
Weniger hingegen genoss Wasserburg-Trainer Niki Wiedmann das Spiel. Seine Mannschaft tat sich nach anstrengenden Wochen schwer gegen einen technisch überlegenen Gegner. Den Innstädtern unterliefen zu viele leichte Ballverluste, die viele aussichtsreiche Situationen oft zunichte machten, ehe sie überhaupt eine richtige Chance werden konnten. Da die Hausherren die Junglöwen neutralisierten, spielte sich die erste Halbzeit ohne nennenswerte Torchancen im Mittelfeld ab, wo 1860 kombinierte und Wasserburg jagte.
Nach dem Seitenwechsel zunächst dasselbe Bild, ehe ein individueller Fehler im Spielaufbau das Spiel vorentschied. In der 59. Minute verloren die Innstädter den Ball 30 Meter vor dem eigenen Tor, 1860 hatte nun freie Fahrt und der beste Akteur des Tages, Johann Ngounou Djayo, versenkte eine Hereingabe von der rechten Grundlinie eiskalt. Zehn Minuten später entschied der eingewechselte Valdrin Konjuhi die Begegnung, nachdem er Lucas Knauer im Laufduell im wahrsten Sinne des Wortes abschüttelte, woraufhin der Innenverteidiger zu Boden ging und der Stürmer frei vor Torhüter Boschner durch dessen Beine zum 2:0 einschob (69.). Jetzt erst begann die Wasserburger Offensive. Zweimal wurde es durch Leon Simeth gefährlich, der zunächst alleine vor dem Tor auftauchte, jedoch auch an selbigem vorbeizielte (73.), und dann mit einem Schuss aus 16 Metern, den Torhüter Szekely bravourös entschärfte. Da der Anschlusstreffer hier nicht fallen wollte, war das Spiel entschieden und die Giesinger ließen sich von ihren Anhängern feiern.
Wasserburg: Boschner, Grübl, Heiß, Knauer, Lindner (ab 46. Schaberl), Maxi Hain (ab 46. Simeth), Höhensteiger (ab 60. Renger), Fereira Goncalves (ab 66. Barthuber), Neumeier (ab 84. Vorderwestner), Kobl
Tore: 0:1 Johann Ngounou Djayo (59.), 0:2 Valdrin Konjuhi (69.)
Zuschauer: 500
jah