Sieg der Moral – Knauer-Brüder lassen Löwen jubeln
Der TSV 1880 Wasserburg kann auch auswärts wieder gewinnen. Nach dem Sieg im Pokal in Eggenfelden, fuhren die Innstädter auch in der Liga auf fremdem Geläuf einen Sieg ein. In Bruckmühl zeigten die Löwen eine ansprechende Leistung, zumal sie bei brütender Hitze lange in Unterzahl spielen mussten.
Wasserburg übernahm von Beginn an die Kontrolle und war überlegen. Ein früher Treffer von Maxi Höhensteiger nach einer Ecke wurde wegen vermeintlicher Abseitsstellung aberkannt (11.). Wenn Bruckmühl gefährlich war, dann über Maximilian Gürtler, der zweimal knapp per Kopf verpasste (17. und 21.). Nach der Trinkpause zeichnete sich die Wasserburger Führung immer mehr ab. Zunächst dribbelte Moritz Knauer drei Gegenspieler aus, wurde am Fünfmeterraum von Torhüter Markus Stiglmeir aber noch in höchster Not gestoppt (34.). In der 35. Minute hatte wieder Moritz Knauer seine Füße im Spiel, als er mit einem Chippass seinen Bruder Lucas bediente, welcher sich im Strafraum um seinen Gegenspieler drehte und trocken zum 1:0 ins kurze Eck einschoss (35.).
Nach dem Seitenwechsel änderten sich die Kräfteverhältnisse, da der ehemalige Bruckmühler Stefan Scherhag Maximilian Gürtler als letzter Mann zu Fall brachte und wegen Notbremse die Rote Karte sah (54.). Fortan war Bruckmühl mehr in der Offensive, aber den Hausherren fehlten zündende Ideen. Zudem sind die Löwen aus Bayernligazeiten tiefes Verteidigen gewohnt und wohl dem, der für eine Abwehrschlacht Michael Kokocinski und Jean-Philippe Stephan einwechseln kann. Die beiden Routiniers stärkten einer aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaft die Defensive, sodass Bruckmühl abgesehen von einem abgefälschten Schuss von Patrick Kunze nach einer Stunde kaum nennenswerte Torchancen hatte. Auf der Gegenseite lauerten die Gäste auf Konter. In der 62. Minute steuerte Stürmer Bruno Ferreira Goncalves, der als Stürmer so viele Ballgewinne hatte, dass er auch als Sechser ausgezeichnete Werte gehabt hätte, alleine auf Stiglmeir zu, zielte jedoch knapp am Tor vorbei. So dauerte es bis zur 85. Minute, ehe Moritz Knauer die Entscheidung herbeiführte. Nach einem feinen Zuspiel von Leon Simeth verlud der Wasserburger Rechtsaußen seinen Gegenspieler bei der Ballannahme und vollstreckte aus acht Metern mit links zum 2:0. Von welchem Teamgeist die neuen Löwen getragen werden, zeigte sich unmittelbar nach dem Tor: Die gesamte Mannschaft lief nach dem Getöse um Harry Mayer und jubelte gemeinsam mit ihrem Coach.
In Bruckmühl zeigten die neuformierten Innstädter eine reife Leistung. Auch in Unterzahl war es spielerisch ansprechend und kämpferisch überzeugten alle eingesetzten Akteure. Am Freitag steht in der Altstadt gegen Traunstein schon das nächste Derby auf dem Programm. Bis dahin gilt es neue Kräfte zu sammeln, um der Hitze zu trotzen und weiterhin Punkte zu sammeln.
Wasserburg: Dumpler, Köhler, Scherhag, Brich, Kollie (ab 68. Kokocinski), Lucas Knauer, Höhensteiger, Moritz Knauer (ab 87. Kononenko), Ferreira Goncalves (ab 91. Rauscher), Dukic (ab 63. Simeth), Wagner (ab 57. Stephan)
Tore: 0:1 Lucas Knauer (35.), 0:2 Moritz Knauer (85.)
Rote Karte: Stefan Scherhag (TSV 1880 Wasserburg, Notbremse, 54.)
Zuschauer: 200
jah