Souveräne Löwen
Wasserburg schlägt Hallbergmoos mit 3:0
Es dauerte gut eine halbe Stunde, dann hatte sich der TSV 1880 Wasserburg in sein Heimspiel gegen den VfB Hallbergmoos gearbeitet, den Gegner gezähmt und am Ende vor über 300 Zuschauern in der Altstadt einen souveränen 3:0-Erfolg eingefahren. Nur eine Woche nach dem hoch spannenden Last-Minute-Sieg in Geretsried mussten die Innstädter am Freitagabend gegen den Tabellenfünften krankheitsbedingt auf den Siegtorschützen Robin Ungerath sowie verletzungsbedingt auf Manuel Kerschbaum und Bruno Ferreira Goncalvesverzichten. Einmal mehr trotzten die Innstädter den Ausfällen: „Chapeau! Das heute war ein hochverdienter Sieg“, lobte Trainer Florian Heller.
In der Anfangsphase zeigten die Gäste, wie gefährlich sie sein können. Schon nach einer Minute segelte eine Ecke knapp am langen Pfosten vorbei, in der 13. Minute scheiterte Tobias Krause nach einem Ballgewinn am Wasserburger Strafraum am glänzend parierenden Lino Volkmer und als David Küttner nach 20 Minuten einen Schlenzer auf die Latte setzte, waren alle Löwen wach. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Innstädter durch Thomas Voglmaier (11.) und George Dumitru (16.) selber schon zwei gute Einschussgelegenheiten. Während sich die Hausherren mehr und mehr in diese Begegnung hineinarbeiteten, schwanden bei den Gästen tatsächlich bereits in den ersten 45 Minuten die Kräfte. Die Kritik des zurückgetretenen VfB-Trainers Christian Endler über den konditionellen Zustand seiner ehemaligen Schützlinge trifft schon einen wahren Kern, wenn man beobachtete, wie etwa Fabian Diranko, zweifelsohne einer der Feinfüße der Liga, seinen Bewegungsradius zunehmend auf jenen des Mittelkreises reduzierte. Die Löwen hingegen rannten 90 Minuten und gingen zwar unter gütiger Mithilfe von Torhüter Muck Riedmüller, aber nicht unverdient in der 25. Minute mit 1:0 in Führung. Josef Stellner hatte einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Sechzehner gezogen, Riedmüller konnte die eigentlich harmlose Flanke nicht festhalten und Abwehrmann Johannes Lindner drückte den Abpraller über die Linie. Ab diesem Zeitpunkt ging es nur noch in eine Richtung: Michael Barthuber (32. und 37.) und Thomas Voglmaier (44.) hätten schon vor der Pause für klarere Verhältnisse sorgen können.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Hallbergmooser Kraft naturgemäß nicht mehr, der Wasserburger Wille jedoch auch nicht weniger, sodass die Innstädter auf den zweiten Treffer drückten. Nachdem George Dumitru (48.) noch knapp verpasste, erledigte Gäste-Verteidiger Leon Schmid den Wasserburger Job. Eine Flanke von Josef Stellner drückte Schmid ohne Bedrängnis elegant mit der Brust zum 2:0 über die eigene Linie (51.). Jetzt ließen die Löwen Angriff um Angriff auf das HallbergmooserTor rollen, ohne dabei hinten zu offen zu werden: „Wir haben unser Heiligstes verteidigt. Und nach vorne hätten wir noch mehr Tore machen können. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können“, bilanzierte ein zufriedener Florian Heller nach dem Schlusspfiff. Während die feine Klinge vorne den dritten Treffer trotz bester Einschussmöglichkeiten nicht herbeiführte, resultierte dieser aus einer recht simplen Variante: Adnan Kasumovic hatte den Ball in der 70. Minute nach einem Einwurf aus der Bedrängnis weit nach vorne gebolzt, wo Daniel Kononenko vor dem zu spät aus seinem Tor stürzenden Riedmüller an den Ball kam und diesen anschließend problemlos im leeren Tor unterbrachte. Durch den souveränen Sieg bleiben die Löwen dem ebenfalls erfolgreichen TuS Geretsried auf den Fersen, zeitgleich konnten sie den Vorsprung auf Rang vier ausbauen, da Murnau in Schwaig unterlag.
Wasserburg: Volkmer, Biegel, Kasumovic, Lindner, Brich, Stellner, Rubio Gonzalez (83. Höhensteiger), Dumitru (72. Deser), Barthuber (89. Vorderwestner), Voglmaier (83. Wagner), Kononenko (77. Yordanov)
Tore: 1:0 Johannes Lindner (25.), 2:0 Leon Schmid (51. Eigentor), 3:0 Daniel Kononenko (70.)
Zuschauer: 302
Schiedsrichter: Marlon Weid (TSV Burgfarrnbach)
jah