Spiel 1 in der Altstadt
Wasserburg empfängt Fortuna Regensburg zur Relegation in die Bayernliga
Schon vergangenes Wochenende in Traunstein fühlte es sich für die Löwen an wie ein Entscheidungsspiel. Die Fans hatten ihre Mannschaft in Scharen begleitet, denn gemeinsam wollten sie in die Relegation einziehen. Dieses Zwischenziel wurde erreicht, jetzt geht die Saison in die Verlängerung – und damit erst so richtig los. Am Samstagabend waren die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg dann kurzzeitig doch ein wenig überrascht, als sie ihren Gegner für die Aufstiegsspiele erfahren hatten. Mit Fortuna Regensburg aus der Bayernliga Nord hatten sie nicht gerechnet, sondern eher mit einer Mannschaft aus der Südstaffel. Nach geographischen und verkehrstechnischen Gesichtspunkten kam bei der Auslosung durch den BFV jedoch diese Paarung zustande und die Löwen nehmen es, wie es kommt. So bestreiten sie am Mittwochabend, 18.30 Uhr, daheim in der Altstadt das Hinspiel gegen die Fortuna.
Mit den Domstädtern bekam Wasserburg mit den stärksten Kontrahenten zugelost. Die Mannschaft des seit 2012 amtierenden aber nun scheidenden Trainers Helmut Zeiml sammelte als Aufsteiger sage und schreibe 48 Punkte, konnte aber die Abstiegsrelegation trotzdem nicht vermeiden. Am Samstag wollten sie noch den Kopf aus der Schlinge ziehen, doch selbst ein 1:0-Erfolg gegen Eltersdorf, denen sie dadurch den Regionalligaaufstieg vermasselten, reichte nicht aus, da Konkurrent Kornburg parallel punktete. Mit 64 Toren in 36 Partien ist die Offensive mehr als ansehnlich. Zum Vergleich: In der Südstaffel hatte am Ende der Vizemeister seltener getroffen. Der schnelle Fabian Ziegler ist mit 19 Treffern bester Schütze, Jason Sarajlic steuerte elf Tore bei und mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen ist Regensburg gut in Form. Allerdings hat es auch einen Grund, warum es nicht für den direkten Klassenerhalt reichte und der liegt mitunter in der Defensive. 71 Gegentreffer zeigen, dass die Oberpfälzer hinten anfällig sind. Wenn die Löwen in der kommenden Saison in der Bayernliga spielen wollen, müssen sie ohnehin gegen Gegner dieser Qualität bestehen.
Aber auch die Löwen sind rechtzeitig zur Relegation in Form. Woche für Woche hat sich die Mannschaft von Florian Heller gesteigert und vier Siege in Folge eingefahren. „Wir haben durch den zweiten Platz eine große Saisonleistung abgeliefert. Das ist sehr viel wert, wenn man weiß, wo wir herkommen, wo wir vor eineinhalb Jahren standen. Die Entwicklung der Jungs stimmt“, so der Coach. Und in diesem Prozess kann der 3:2-Erfolg in Traunstein ein wichtiger Katalysator gewesen sein. Die Löwen mussten auch am letzten Spieltag an ihr Limit gehen und eine Nervenschlacht überstehen. Der Motor läuft weiter auf Hochtouren. „Dass wir in der Relegation stehen, ist das logische Ergebnis aus dem ganzen Einsatz und der Bereitschaft, die die Jungs das ganze Jahr über in die Waagschale geschmissen haben.“
In Wasserburg ist in den letzten Wochen eine Euphorie entstanden. Die Stimmung ist gut, die Zuschauer wollen ihre Mannschaft tragen, Wasserburg formiert sich hinter den Löwen. „Jetzt geht es natürlich darum, diese Relegationsspiele so zu nehmen, wie sie sind. Wir werden nicht groß das Taktieren anfangen. Es ist ein Fußballspiel. Wir spielen am Mittwochabend daheim. Das heißt, wir wollen den Gegner schlagen“, hofft Heller auf eine gute Ausgangslage nach Spiel 1. Vom Rückspiel am Samstag redet aber noch keiner: „Der Fokus liegt voll auf Regensburg morgen Abend“.
jah