Umkämpfte Nullnummer
Wasserburg und Freising trennen sich 0:0
Nach Abpfiff einer gleichermaßen umkämpften wie ausgeglichenen Landesligapartie standen 22 Fußballer auf dem Rasen und wussten nicht so recht, ob sie sich über das 0:0 freuen oder ärgern sollten. Auch die beiden Trainer grübelten, zeigten sich aber auf der Pressekonferenz im Vereinsheim, das nach eineinhalb Jahren (!) als Testzentrum erstmals wieder für Fans zugänglich war, nicht unzufrieden mit der Punkteteilung. Sowohl Freisings Spielertrainer Florian Bittner als auch Wasserburgs Coach Florian Heller betonten unisono, dass sie mit dem Unentschieden leben können, zumal sie den Einsatz und die Defensivarbeit ihrer Teams lobten.
Vom Anpfiff weg war zu spüren, dass die Vorbereitung vorbei ist. Auf Rasenplätzen im März läuft es in Bayern anders als auf Kunstrasen. Technisch gelingt weniger, dafür geht es in Punktspielen viel härter zur Sache und entsprechend schenkten sich beide Mannschaften vor 315 Zuschauern nichts. Dass es zudem für beide erklärtermaßen um den Klassenerhalt geht, führte dazu, dass Fehler vermieden werden sollten und sich das Spiel dadurch überwiegend im Mittelfeld abspielte. Obwohl es keine wirklichen Torchancen gab, war es kein langweiliges Spiel, denn es war durchaus interessant zu beobachten, wie sich beide Parteien abmühten. Nach einigen weniger gefährlichen Schüssen, die den Fangzaun einer ersten Belastungsprobe unterzogen, zappelte der Ball in der 38. Minute plötzlich im Netz. Einmal war es über die linke Wasserburger Seite schnell gegangen, Janik Vieregg wurde per Gassenpass frei gespielt und dessen geschickter Lupfer landete im Tor. Der Jubelschrei hielt nicht lange an, denn Schiedsrichter Ilirjan Morina hatte eine knappe Abseitsstellung erkannt. Die Entscheidung des Unparteiischen wurde nicht hinterfragt, denn Morina war am Freitagabend der beste Mann auf dem Platz. Umsichtig bewertete er die unzähligen Zweikämpfe und ließ oft genug weiterlaufen, andere weniger begabte Schiedsrichter hätten das Spiel kaputt gepfiffen.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Begegnung etwas offener, was daran lag, dass die Löwen etwas weniger Zugriff bekamen und die Gäste sich hinten Fehler leisteten. Während Freising sich zwar eine Serie an gefährlichen Ecken erarbeitete, aus dem Spiel heraus aber komplett harmlos blieb, hatten die Innstädter hingegen viel zu wenige Standardsituationen, kamen dafür aber zweimal gefährlich vor das gegnerische Tor. Diese beiden Szenen waren es, die Heller auf der Pressekonferenz ansprach und auch etwas hadern ließen. So lief in der 59. Minute Michael Neumeier alleine auf Torhüter Jonas Trost zu, der junge Keeper kam jedoch geschickt heraus und konnte die Großchance vereiteln. Fünf Minuten vor dem Ende schoss ein Freisinger Abwehrspieler seinen Mitspieler Sebastian Thalhammer aus nächster Nähe halb bewusstlos, von dessen Gesicht prallte der Ball direkt zu Luca Wagner, der plötzlich unverhofft alleine vor Trost auftauchte. Wie so oft in dieser Saison versagten dem jungen Eigengewächs vor dem Tor die Nerven und er scheiterte am herausstürzenden Torhüter. So blieb der Lucky Punch aus. Um in dieser umkämpften Landesliga Südost Spiele zu gewinnen, müssen die wenigen sich bietenden Chancen genutzt werden. Vorerst wurde somit der Status quo und der Fünf-Punkte-Vorsprung auf Freising gewahrt. Wie viel dieses Unentschieden am Ende für beide Teams wert ist, werden die nächsten Wochen zeigen.
Wasserburg: Boschner, Kollie (ab 87. Kononenko), Lucas Knauer, Brich, Köhler, Höhensteiger, Simeth, Moritz Knauer (ab 77. Kerschbaum), Neumeier (ab 87. Vorderwestner), Vieregg (ab 68. Stillfried), Barthuber (ab 56. Wagner)
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Ilirjan Morina (FSV Landau/Isar)
Zuschauer: 315
jah