Wasserburg Freitag, 19.30 Uhr, in Landsberg
Die Wasserburger Pokal-Pleite gegen den FC Memmingen war unnötig wie unglücklich, gibt jedoch keinen Anlass zur Beunruhigung. Die Mannschaft hat gegen einen höherklassigen Gegner stark gespielt, es war jedoch auch zu sehen, dass wirklich alles passen muss, um Teams auf diesem Niveau besiegen zu können. Der einzige Vorteil am Pokal-Aus ist, dass sich die Innstädter nun komplett auf die Liga und den Trainingsbetrieb konzentrieren können. Viele Spieler schieben oftmals Extraschichten, was in den kräftezehrenden Englischen Wochen jedoch nicht möglich ist.
Nach nur zwei Tagen Regeneration wartet auf die Löwen am Freitagabend, 19.30 Uhr, in Landsberg die nächste schwere Prüfung. Ob Maxi Höhensteiger mitwirken kann, ist auf Grund muskulärer Probleme fraglich, der Rest der Mannschaft sollte jedoch einsatzbereit sein. Mit dem zuletzt verhinderten Michael Barthuber kehrt zudem ein wichtiger Spieler in den Kader zurück und stellt eine wertvolle Alternative dar.
Während in Wasserburg die Pokalwunden geleckt sind, herrscht beim Mitaufsteiger TSV Landsberg Unruhe pur. Zu Wochenbeginn fragte das Landsberger Tagblatt, ob Cheftrainer Hermann Rietzler nach der 0:2-Niederlage in Kirchanschöring wohl aufgeben werde. Als Ursache für diese Vermutung wurde herangezogen, dass Rietzler in einer Whatsapp-Gruppe gebeten hatte, am Sonntag nicht angerufen zu werden. Dies plauderte TSV-Pressesprecher Patrick Freutsmiedl aus, der auch mutmaßte, dass es „mit Hermann Rietzler nicht mehr weitergeht“. Diskretion? Fehlanzeige! Allerdings lag Freutsmiedl mit seiner Vermutung richtig und Rietzler trat tatsächlich vor dem Pokalspiel gegen Türkgücü München, das 0:4 wurde zur Nebensache, zurück. Auf Grund des Trainerwechsels wurden auch etwaige Neuverpflichtungen zurückgestellt, bis einer neuer Chefanweiser gefunden ist.
Bis dahin übernimmt Florian Mayer, der zu Saisonbeginn als Spieler und Co-Trainer von Türkgücü München verpflichtet wurde. Mayer verfügt über langjährige Regionalliga-Erfahrung aus Garching (78 Spiele) und wird von den Routiniers Sebastian Bonfert und Rainer Storhas unterstützt, die ebenfalls lange Jahre in der Regionalliga aktiv waren. Wie turbulent die Saison in Landsberg verläuft, zeigt auch die Posse um Bonfert, der zum einen eine Landsberger Identifikationsfigur und zum anderen absoluter Leistungsträger ist. Bonfert wurde am ersten Spieltag aus nicht näher genannten Gründen aus dem Kader gestrichen, was wiederum Teammanager Wolfgang Sanktjohanser zum Rücktritt bewegt hat, da sich dieser mit Bonfert solidarisch zeigte. Ruhiger ist es hingegen um Rainer Storhas, dessen Bruder Simon zu Bezirksoberliga-Zeiten in Wasserburg gespielt hat und den Löwen heute noch freundschaftlich verbunden ist. Rainer Storhas scheint der ruhende Pol in ansonsten unruhigen Zeiten.
Abgesehen von all dem Ärger verfügt der TSV Landsberg eigentlich über eine gute Mannschaft, die deutlich weiter oben als auf Platz 16 stehen müsste. Im Tor steht mit Patrick Rösch der ehemalige Rückhalt des FV Illertissen, zudem wurde neben dem regionalligaerfahrenen Trainerteam mit Orkan Tugbay ein weiterer höherklassig erprobter Mittelfeldspieler verpflichtet. Die Löwen dürfen sich von all den Landsberger Querelen nicht blenden lassen, sondern müssen ihr Spiel durchziehen und in dieser Woche noch einen Kraftakt vollbringen.
jah