Für den TSV Wasserburg bietet sich Samstag, 15 Uhr, in Starnberg die Chance, eine Mannschaft aus dem Mittelfeld zu überholen und sich selbst in ruhigere Fahrwasser zu begeben. Starnberg (Platz acht) liegt derzeit zwei Punkte vor den Innstädtern, die mit neun Punkten auf Platz elf rangieren. Damit befinden sich die Löwen nur einen Zähler vor dem Relegationsplatz.
Somit genügt ein kurzer Blick auf die Tabelle, um zu wissen, wie wichtig der am Ende knappe 4:3-Sieg gegen Garching für die Wasserburger war. Trainer Miro Datko zürnte auch unter der Woche noch über die schlechte Leistung in der zweiten Halbzeit, wo man sichere drei Punkte noch leichtfertig aufs Spiel setzte. Entsprechend zog der Coach im Training die Zügel an, um einen erneuten Einbruch zu verhindern: „Ich habe so etwas von meiner Mannschaft eigentlich noch nie gesehen. Das war C-Klasse!“ In Starnberg erwartet Datko nun wieder eine wesentlich konzentriertere Vorstellung, denn „wir können überall Punkte holen. Aber nur dann, wenn wir ans Limit gehen!“ Allerdings muss Datko erneut seine Mannschaft umbauen. Benni Mleko, der gegen Garching sein erstes Saisontor erzielte und sich im Aufwind befand, muss arbeiten und fehlt genauso wie Tobias Duczek, der privat verhindert ist. Der 18-jährige Duczek war im Mittelfeld zur Zeit die erste Alternative, wenn Datko gewechselt hat. Problematisch würde es daher, wenn die Fersenprellung von Robert Egginger einen Einsatz nicht zulassen würde. Auf Grund seines möglichen Ausfalles steht erstmals in dieser Saison Seraphin Schober im Wasserburger Kader. Schober (20) kam vor der Saison aus Edling und war eigentlich für die Reserve vorgesehen. Der Neuzugang überzeugte aber im Training und darf nun auf sein Debüt in der Bezirksoberliga hoffen.
Personell kann auch Starnberg nicht aus dem Vollen schöpfen. Mit Patrick Lewandowski fehlt seit geraumer Zeit der gefährlichste Angreifer. Beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams spielte der 19-jährige überragend und war kaum zu bremsen. Da auch Lewandowskis etatmäßiger Sturmpartner Ludwig Lenz noch nicht richtig in Schwung gekommen ist, musste in den bisherigen Saisonspielen Maximilian Ruml für die nötigen Tore sorgen. Bei den Siegen gegen Karlsfeld (1:0) und Kösching (3:0) war Ruml der Matchwinner. Ruml konnte damit die aufkommende Krise in Starnberg etwas dämpfen, doch wirklich zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf können die ambitionierten Mannen aus dem Nobelort vor den Toren Münchens nicht sein. Neu-Trainer Manuel Baum hatte es sein Engagement sicherlich erfolgreicher vorgestellt, zumal er mit seinem alten Weggefährten Florian Ernst einen Mann mit Bayernliga-Erfahrung mitbrachte.
Für beide Mannschaften heißt es an diesem Wochenende „verlieren verboten“, denn ein Abrutschen in der Tabelle können sich beide nicht erlauben.