Was hatte sich der BFV dabei gedacht, als er Schiedsrichter Christian Russer vom TSV Kösching die Leitung der Wasserburger Partie in Deisenhofen übertrug? Wie der TSV Wasserburg kämpft auch der TSV Kösching um den Verbleib in der Bezirksoberliga. Dann aber einen Schiedsrichter der Konkurrenz für ein Wasserburg-Spiel anzusetzen, ist für die Innstädter überhaupt nicht nachvollziehbar, denn Russer benachteiligte Wasserburg massiv.
Schon als Hannes Hain für Nichts nach nur zwei Minuten die Gelbe Karte sah, wusste man, woher der Wind weht. Bis zur Halbzeit war dann nahezu die halbe Mannschaft verwarnt. Dafür, dass Ali Karadzic in der 19. Minute einen 25-Meter-Freistoß an den Pfosten setzte und Wasserburg nach einem Ballverlust im Mittelfeld nach 34 Minuten durch Alexander Maitzen in Rückstand geriet, konnte Russer nichts, doch was nach der Halbzeit folgte, lässt sich in Worten kaum beschreiben.
Die Mannschaft von Miro Datko kam nämlich gut in die zweiten 45 Minuten und drängte auf den Ausgleich. In der 54. Minute hatte Hannes Hain noch die Möglichkeit zum 1:1, brachte nach Gassenpass von Kufner das Leder nicht mehr am herausstürzenden Sponziello vorbei. Eine Minute später war das Spiel gelaufen. Zunächst spielte Markus Mayer das Leder ungeahndet mit der Hand, ehe er Markus Staufner bediente, der fünf (!) Meter im Abseits stand, aber dennoch das 2:0 markieren konnte. Dass Maxi Hain in 58. Minute für ein Allerweltsfoul im Mittelfeld die Rote Karte sah, beeinflusste nicht nur dieses Spiel, sondern hat auch Folgen für die kommenden Wochen, wo man unter anderem in zwei Wochen in Kösching gastiert.
In der Folge brachen bei Wasserburg alle Dämme und obwohl man keinesfalls die schlechtere Mannschaft war, musste man noch das 3:0 durch Markus Mayer (64.) und das 4:0 durch Michael Vodermeier (75.) hinnehmen. Da Hannes Hain in der 77. Minute nur an die Latte köpfte, blieben die Löwen zum neunten Mal in dieser Saison ohne eigenes Tor und gehen schweren Wochen entgegen.
Deisenhofens Trainer Mike Probst konnte nach dem Spiel die Wasserburger Enttäuschung verstehen, denn auch er sah vor dem 2:0 „Hand und Abseits“ sowie die Rote Karte als „zu hart“. Der niedergeschlagenen Wasserburger Mannschaft attestierte er eine gute Leistung und merkte an, dass „der Abstiegskampf noch lange nicht entschieden ist.“ Jetzt müssten nur noch die Löwen auch selbst wieder daran glauben.
Wasserburg: Süßmaier, Fiedler, Hannes Hain, Alemi, Philipp Kleinschwärzer, Karadzic (ab 70. Bircan), Guerrieri (ab 79. Köck), Egginger, Djimsiti, Kufner (ab 87. Pala)
Tore: 1:0 Alexander Maitzen (34.), 2:0 Andreas Staufner (55.), 3:0 Markus Mayer (64.), 4:0 Michael Vodermeier (75.)
Rote Karte: Maxi Hain (Foulspiel, 58.)
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Christian Russer