Dass der TSV Wasserburg am 29. Spieltag noch einmal in den Aufstiegskampf der Bezirksoberliga eingreift, hat so auch keiner erwartet. Leider aber als Absteiger, indem man mit einer überzeugenden Vorstellung Tabellenführer Feldmoching mit 4:3 besiegte. Wasserburg hilft der Sieg zwar nichts mehr, Feldmoching fiel durch die Niederlage auf den dritten Tabellenplatz zurück und muss nun auf die Hilfe anderer hoffen.
„Wir hatten uns so viel vorgenommen, wollten Gas geben und bringen gar nichts,“ sagte ein konsternierter Andreas Wäscher bereits im Spiel. Der Wasserburger Plan war genau andersrum. Man hatte sich nichts vorgenommen, spielte aber trotzdem den Tabellenführer vor allem in den ersten 45 Minuten an die Wand. Bereits in der achten Spielminute gingen die Löwen durch das erste Saisontor von Ali Bircan in Führung. Torhüter Thomas Brunner konnte einen Kufner-Kopfball gerade noch abwehren, den Nachschuss setzte Bircan aus kurzer Distanz in die Maschen. Zehn Minuten später hätte Bircan in einer ähnlichen Szene nachlegen müssen, dieses Mal schoss er aber aus fünf Metern fünf Meter über das Tor. Da von Feldmoching wirklich überhaupt nichts zu sehen war, spielten sich die Innstädter allmählich in eine Art Rausch und gingen nach einer gelungenen Kombination durch Hannes Hain mit 2:0 in Führung. Nach einer Ballstafette über mehrere Stationen ließ Marco Kleinschwärzer geschickt auf Hannes Hain abtropfen, der das Leder aus 18 Metern trocken ins Tor hämmerte (37.). Kurz vor der Halbzeit gelang Feldmoching unter freundlicher Mithilfe von Schiedsrichter Ben-Erik Salb der Anschlusstreffer. Nachdem Dominik Süßmaier eine Freistoßgranate von Engin Yazgi entschärft hatte, klärte Ömer Pala den Abpraller, der unsicher wirkende Salb pfiff jedoch Elfmeter. Engin Yazgi nahm das Geschenk dankend an und verkürzte auf 2:1 (42.).
Bis zur 60. Minute blieb Wasserburg weiterhin die überlegene Mannschaft, dann aber machten sich die konditionellen Mängel bemerkbar und Feldmoching konnte zunehmend Druck aufbauen. Nachdem Schiedsrichter Salb in der Zwischenzeit Feldmoching einen klaren Elfmeter verweigert hatte (ausgleichende Gerechtigkeit), gelang Engin Yazgi in der 66. Minute mit einem Schuss ins lange Eck der Ausgleich. Im direkten Gegenzug markierte Wasserburg jedoch das 3:2 und nahm damit Feldmoching allen Wind aus den Segeln. Der eingewechselte A-Junior Fatih Kölemenoglu passte von links in die Mitte, wo Davide Guerrieri locker mit der Hacke einschob. Nun ergab sich Raum für Konter und so konnte Benni Mleko in der 78. Minute nach Gassenpass von Marco Kleinschwärzer völlig frei allein auf das Tor zu laufen und souverän zum 4:2 einschießen. Feldmoching versuchte es nur noch mit weiten Bällen und kam in der Nachspielzeit durch Andreas Wäscher noch zum 4:3. Mehr war für den Aufstiegskandidaten nicht mehr drin, weshalb sie nun auf fremde Schützenhilfe hoffen. Zum Beispiel von Wasserburg, die nächste Woche beim Tabellenzweiten in Gerolfing gastieren. Zu was der Absteiger noch in der Lage ist, weiß Feldmoching ja selbst am Besten.
Wasserburg: Süßmaier, Pala, Hannes Hain, Köck, Bircan (ab 58. Kölemenoglu), Guerrieri (ab 87. Rebernik), Mleko, Egginger, Djimsiti, Kufner
Tore: 1:0 Ali Bircan (8.), 2:0 Hannes Hain (37.), 2:1 Engin Yazgi (Foulelfmeter, 42.), 2:2 Engin Yazgi (66.), 3:2 Davide Guerrieri (67.), 4:2 Benni Mleko (78.), 4:3 Andreas Wäscher (92.)
Zuschauer: 100