Gerade noch mal gutgegangen! Beinahe hätten es die Wasserburger Fußballer gegen den VfR Garching noch geschafft, einen 4:0-Vorsprung zu verspielen. Am Ende rettete die Datko-Elf ein knappes 4:3 über die Zeit und feierte den ersten Sieg seit dem ersten Spieltag.
Vor dem Spiel hatte es der VfR Garching mit einer „Verwirrungstaktik“ versucht. Zunächst trugen die Gäste exakt dieselben Trainingsanzüge wie die Innstädter und dann griffen sie auch noch auf einen Wasserburger Klassiker zurück: Garching hatte seine Trikots vergessen (passiert den Löwen einmal im Jahr) und musste in den Wasserburger Ausweichtrikots antreten. Diese Trikots schienen sich aber als schwere Last auf den Garchinger Schultern zu erweisen, denn die Gäste wurden von den Innstädtern in der Anfangsphase komplett überrannt. In der 5. Minute hatte Ali Karadzic bereits die Chance zum 1:0, als er am Fünfereck in letzter Sekunde geblockt wurde. Die daraus resultierende Ecke brachte Tobi Kufner genau auf den Kopf von Kapitän Wolfgang Fiedler, der das Leder ins Kreuzeck wuchtete. Nachdem Benni Mleko in der 16. Minute eine aussichtsreiche Konterchance vergab, machte er es nur eine Minute später genau richtig, als er sich ein Herz fasste und den Ball aus 25 Metern mit links über den verdutzten Torhüter Daniel Weber ins Garchinger Tor beförderte (17.). Noch verdutzter war Weber, als er kurz darauf im eigenen Strafraum mit dem Ball am Fuß zu lange zögerte und von Mleko fair abgegrätscht wurde. Mleko passte den Ball weiter auf Tobi Kufner, der aus fünf Metern zum 3:0 einschoss. Nach 33 Minuten schien das Spiel gelaufen, als Wolfgang Fiedler nach einer Kopie vom 1:0 das 4:0 köpfte. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff erlaubten die Innstädter den bis dato in allen Belangen unterlegenen Gästen den Anschlusstreffer. Dennis Niebauer kam nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld frei zum Kopfball.
Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer ein anderes Spiel. Wasserburg hatte komplett den Faden verloren. Zwar hatte Thomas Köck nach einem Konter die Chance zum 5:1, der Angreifer zielte jedoch zu hoch und verpasste die endgültige Entscheidung. In der 60. Minute kam Garching durch Robert Fürst auf 2:4 heran und als Alexander Beer in der 69. Minute den Anschlusstreffer markierte, schien das Spiel zu kippen. „Oh mein Gott, noch 21 Minuten,“ dachte der Wasserburger Anhang, allerdings steigerte sich ihre Mannschaft von einer unterirdischen Leistung zu einer schlechten Leistung und brachte die knappe Führung über die Zeit. Leo Höfner hatte in der 72. Minute noch die Chance zum Ausgleich, Süßmaier parierte jedoch glänzend. Eine zentnerschwere Last fiel von den Wasserburger Schultern, als Schiedsrichter Tim Erdt die Partie nach zweiminütiger Nachspielzeit endlich abpfiff. Wer nach dem Schlusspfiff auf ein Statement von Trainer Miro Datko wartete, der wartete vergeblich. Der Coach war nach nervenaufreibenden zweiten 45 Minuten noch platter als seine Spieler und sagte einfach gar nichts mehr. Im Laufe der Woche wird sich jedoch auch bei Datko der Zorn legen und die Freude über drei Punkte durchkommen. Wie diese zustande kamen, interessiert in der Endabrechnung niemanden mehr.
TSV Wasserburg: Dominik Süßmaier, Alemi, Fiedler, Maxi Hain, Kufner, Hannes Hain, Djimsiti, Egginger (ab 71. Wiemer), Karadzic (ab 64. Duczek), Köck, Mleko (ab 81. Pala)
Tore: 1:0 Wolfgang Fiedler (6.), 2:0 Benni Mleko (17.), 3:0 Tobi Kufner (19.), 4:0 Wolfgang Fiedler (33.), 4:1 Dennis Niebauer (40.), 4:2 Robert Fürst (60.), 4:3 Alexander Beer (69.)
Zuschauer: 120