Trotz einer ansprechenden Leistung im Nachholspiel gegen den Tabellenzweiten aus Aschheim musste sich der TSV 1880 Wasserburg in der Bezirksliga Ost vor heimischer Kulisse knapp mit 1:2 geschlagen geben. Dabei zeigte sich die Truppe von Trainer Jochen Reil vor allem was Kampfgeist und Willen angeht von ihrer besten Seite. Doch sehr fragwürdige Scheidrichterentscheidungen, die Aschheimer Cleverness, eine frühe Rote Karte und ein verschossener Elfmeter in den Schlussminuten machten den Innstädtern am Ende einen Strich durch die Rechnung.
Wasserburg startete entschlossen in die Partie und stand defensiv auch nach der Umstellung auf Dreierkette um den Routinier Ali Karadzic sicher. Trotzdem kamen die Gäste in der Altstadt zu der ersten Großchance. Aschheims Leo Cucic riss Fathi Kölemenoglu bei einem weiten Ball um, das Schiedsrichtergespann um Martin Grasser ließ fälschlicherweise weiterspielen und FC-Kapitän Robert Söltl fand mit einer Bogenlampe seinen Meister in Dominik Süßmaier (11.). Diese Gelegenheit schien der Startschuss für die Gäste aus dem Landkreis München gewesen zu sein, die den Druck in der Folge erhöhten – mit Erfolg. Franco Soave, der stärkste Akteur auf dem Platz, hämmerte wenig später einen Gewaltschuss unhaltbar in die Maschen (15.). Doch die Reil-Elf zeigte sich unbeeindruckt und schlug sofort zurück. Im Gegenzug spielte Aleksandar Dimitrijevic Lukas Wolf mit einem starken weiten Ball frei, den der Stürmer eiskalt zum Ausgleich verwertete (16.).
Wasserburg gewann von nun an die wichtigen Zweikämpfe im Mittelfeld und erstickte so viele FC-Angriffe im Keim. Doch kurz vor der Pause verließ die Hausherren das Glück: Karadzic grätschte im Sechzehner des TSV ein Aschheimer Zuspiel ab, Süßmaier nahm die unbeabsichtigte Rückgabe auf und der Schiedsrichter entschied zum großen Entsetzen im Wasserburger Lager auf indirekten Freistoß. Robert Söltl ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte den Freistoß durch die herausstürmende Mauer (36.).
Nur zwei Minuten später kam Konrad Voglsinger mit einer unnötigen Grätsche gegen den flinken Soave zu spät und sah die Rote Karte (38.). Wie schon im Hinspiel mussten die Gastgeber also wieder eine ganze Halbzeit in Unterzahl agieren. Doch das war dem Spiel auch in der zweiten Hälfte nicht anzumerken. Wasserburg gab keinen Zweikampf verloren und kam mit Willensstärke noch einmal zurück in die Partie: In den Schlussminuten ergab sich durch einen Foulelfmeter die Riesenchance auf einen Punkt. Kamil Tanrivermis schnappte sich die Kugel, doch sein Schuss ging knapp am Pfosten vorbei. So stand der TSV am Ende mit leeren Händen da.
„Wir müssen diese Begegnung jetzt schnell abhaken. Wenn wir an dieser Leistung in den kommenden Wochen anknüpfen, dann ist noch einiges möglich. Schon gegen Traunstein gilt es, Charakter zu zeigen und einen Dreier einzufahren“, zog Reil Bilanz.
Tore: 0:1 Franco Soave (15.), 1:1 Lukas Wolf (16.), 1:2 Robert Söltl (36.)
Wasserburg: Süßmaier, Pala, Schober (ab 60. Marcher), Tanrivermis (ab 86. Firat), Voglsinger, Hisenaj, Dimitrijevic, Wolf, Karadzic, Kölemenoglu (ab 86. Vorrat), Hamzic