Die Landesliga Südost war für den TSV 1880 Wasserburg vor der Saison absolutes Neuland. Bis auf Neuzugang Maxi Höhensteiger waren weder Spieler noch Trainer der Innstädter jemals mit dieser Liga in Berührung gekommen und somit war es im Vorfeld nur schwer abzuschätzen, wie sich der Meister der Bezirksliga Ost schlagen würde. Dass die Löwen am 9. Spieltag als Tabellenführer nach Freising fahren, hatten aber wohl selbst die kühnsten Optimisten nicht erwartet. Die Mannschaft von Trainer Leo Haas spielt seit Saisonbeginn unbekümmert und hat sichtbar Spaß am Spiel. Nach überragenden 19 Punkten aus acht Spielen steht der TSV 1880 Wasserburg heute, 19.30 Uhr, in Freising jedoch vor einer echten Reifeprüfung.
Mit dem SC Eintracht Freising wartet die wohl beste Mannschaft der Liga auf den Aufsteiger. Freising ist derzeit Tabellenzweiter, doch der Schein trügt etwas, da die Mannschaft von Trainer Alexander Plabst (siehe Bild) bei zwei Punkten Rückstand noch ein Nachholspiel gegen Grünwald in Hinterhand hat. Die Eintracht knüpft damit an ihre starken Leistungen aus dem Vorjahr an, als sie über weite Teile der Saison die Tabelle anführte und erst kurz vor der Ziellinie vom übermächtigen SV Türkgücü-Ataspor München abgefangen wurde. Als einzige Mannschaft ist Freising in dieser Spielzeit noch ungeschlagen. Daher ist es durchaus überraschend, dass Alexander Plabst nach dem zweiten Spieltag die 40-Punkte-Marke als Ziel ausgegeben hat. Understatement par excellence angesichts der etablierten Landesligamannschaft, die in den Vorjahren immer in der Spitzengruppe war und mit Andreas Hohlenburger über den gefährlichsten Stürmer der Liga verfügt. Hohlenburger markierte letztes Jahr bemerkenswerte 28 Treffer in 28 Spielen und hat in dieser Spielzeit mit zehn Toren in sieben Spielen seine sagenhafte Quote sogar noch gesteigert.
Auf die Wasserburger Hintermannschaft wartet Schwerstarbeit. Dennoch freuen sich die Löwen auf die Herausforderung. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut und die medizinische Abteilung arbeitet fieberhaft daran, den angeschlagenen Dominik Haas für den Schlager fit zu machen. Neben dem Einsatz ihres Kapitäns hoffen die Innstäd-ter wieder auf zahlreiche Unterstützung ihrer Zuschauer. „In den bisherigen Auswärts-spielen waren immer so viele Wasserburger Fans, die unsere Mannschaft getragen haben. In Freising brauchen wir sie besonders“, so Abteilungsleiter Kevin Klammer. Die Reifeprüfung der Löwen sollten sich die Schlachtenbummler wahrlich nicht entge-hen lassen.
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