Kapitän Dominik Haas hatte seine Mannschaft zum Weinfest in die Wasserburger Altstadt eingeladen. Dort saß man nun unter den Arkaden, feierte bis spät in die Nacht, ließ das Spiel vom Nachmittag nochmals Revue passieren und erfreute sich am Blick auf die Bezirksligatabelle, aber auch an der prächtigen Stimmung in der Altstadt und dem guten Wetter. Konnten die Wasserburger Löwen doch am Nachmittag im Badria-Stadion bei besten äußeren Bedingungen und vor 320 Zuschauern durch einen 2:0-Sieg gegen Waldkraiburg ihre Tabellenführung in der Fußballbezirksliga Ost verteidigen.
Waldkraiburg, die erst ihr zweites Spiel in dieser Saison bestritten, waren am ersten Spieltag beim TSV Dorfen mit 1:4 untergegangen und wollten sich daher unbedingt rehabilitieren. Nach den ersten zehn Minuten ohne große Höhepunkte näherten sich die Löwen zunehmend intensiver dem Waldkraiburger Tor an. Die erste große Chance hatte Dominik Haas, dessen Schuss in der 11. Minute aber über die Querlatte strich. Nach einem Elfmeter roch es bereits in der 25.Minute, als einem Waldkraiburger Abwehrspieler im Strafraum der Ball an die Hand sprang. Der Pfiff des Schiedsrichters blieb aber aus. Brandgefährlich wurde es dann nur wenige Minuten später. Ein wunderschön getretener Freistoß von Matthias Haas traf nur den Pfosten, von wo der Ball zurück ins Feld sprang. Der Nachschuss von Marco Müller fand leider auch nicht den Weg ins Ziel. In der 39. Minute dann doch Elfmeter für Wasserburg. Nach einem klaren Foulspiel an Dominik Haas legte sich sein Bruder Matthias den Ball auf den Punkt. Ein Aufstöhnen ging durch’s Publikum, als der sonst so treffsichere Schütze den Ball rechts am Tor vorbeizog.
So blieb es bis zur Pause beim für Waldkraiburg eher schmeichelhaften Unentschieden. Der VfL agierte gefällig im Mittelfeld, blieb aber trotz guter Ansätze vor allem von Oguti und Akdemir letztendlich während der gesamten Spielzeit zu ungefährlich. Torhüter Georg Haas konnte so einen relativ ruhigen Nachmittag verbringen. Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff dann das ersehnte 1:0 für die Löwen. Wer anders als Andrija Bosnjak konnte dafür verantwortlich sein. Der neue Goalgetter (bereits sein fünftes Tor in dieser Saison) verwandelte sicher nach einem brillanten Solo. Das Spiel wurde, zumindest nach Meinung des Schiedsrichters, härter, denn es gab eine Vielzahl von gelben Karten und in der 83.Minute dann auch leider die Gelb-Rote Karte für Jean-Philipp Stephan nach seinem zweiten Foulspiel. Nochmals richtig spannend, wie von Vielen nach dem schweren Spiel unter der Woche in Ebersberg gefürchtet, wurde es aber nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Hamit Sengül und Ali Meltl machten in der 90.Minute mit dem 2:0 den Deckel drauf. Sengül, der unter der Woche noch erkrankt war, und deshalb erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt werden konnte, trieb den Ball bei einem Konter couragiert nach vorne, bediente dann perfekt den kurz zuvor eingewechselten Ali Meltl, der dem Waldkraiburger Keeper mit einem feinen Lupfer keine Chance ließ. Ein feines Händchen bewies mit seinen Einwechslungen Löwen-Coach Leo Haas, der sich sehr mit seinen Spielern freute. Eine Einschätzung zur Lage in der Liga wollte er aber nach erst drei gespielten Spielen noch nicht abgeben.
Am nächsten Freitag steht dann mit dem Spiel in Ampfing der nächste Prüfstein für die Wasserburger Löwen an. Anstoß in Ampfing ist um 19:30 Uhr.
Falls die Wasserburger Fussballer weiter so erfrischenden und erfolgreichen Fussball spielen, darf Domi Haas die Mannschaft zum Inndammfest in Wasserburg gerne wieder einladen.
TSV 1880 Wasserburg: Haas Georg, Hainzl, Scheitzeneder, Haas Dominik, Bosnjak (ab 88. Meltl), Müller (ab 70. Cindir), Stephan, Bachmayr (ab 64. Sengül), Lindner, Hain, Haas Matthias
VfL Waldkraiburg: Bozjak, Swoboda (ab 66. Eryilmaz), Lata, Stuiber, Hadzic, Jusic, Oguti, Weichhart (ab 79. Komes), Altmer (ab 66. Keri), Rivis, Akdemwr
Tore: 1:0 Bosnjak (50.), 2:0 Meltl (90.)
Schiedsrichter: Bernhard Gahr (Münchener Sp.VG)
Zuschauer: 320
Besondere Vorkommnisse: Elfmeter verschossen (40. Matthias Haas), Gelb-Rote Karte (85. Stephan)
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