Wiedersehen eine Etage tiefer – Wasserburg empfängt Pullach am Samstag, 18 Uhr, in der Altstadt
Der TSV 1880 Wasserburg und der SV Pullach duellierten sich noch letzten März in einem Abstiegskrimi in der Bayernliga Süd – am Ende teilten beide dasselbe Schicksal und stiegen ab. Somit treffen sich die Löwen und die Raben am ersten Spieltag zu ungewohnter Stunde (Samstag um 18 Uhr) in der Altstadt zum ersten Spieltag in der Landesliga Südost. Beide Mannschaften haben einen Umbruch hinter sich, die Art und Weise hätte unterschiedlicher nicht sein können.
In Wasserburg haben viele ältere und verdiente Spieler ihre Karrieren verletzungs- beziehungsweise altersbedingt beendet und werden in der Halbzeitpause verabschiedet. Im Gegenzug kamen neun Neue, die in der Vorbereitung gut in den verbliebenen Kern integriert wurden und auch durch eine historische Stadtführung und den Besuch bei Freunden und Gönnern ersten Kontakt mit den Leuten in Wasserburg knüpften. Die Zuschauer goutieren diese offene Art, weshalb zum einzigen Heimspiel in der Vorbereitung gegen den TSV Kastl über 300 Fans kamen. Auf diese Stimmung freut sich auch Neu-Trainer Harry Mayer: „Die Flutlichtspiele und Stimmung in der Altstadt sind einzigartig. Ich war früher oft vor Ort, was der ganze Verein hier aufzieht, ist schon außergewöhnlich.“ Auch bei der Definition des Saisonziels, das Mayer nicht nach außen geben will, bezieht der sympathische Übungsleiter die treuen Anhänger der Löwen mit ein: „Uns ist bewusst, dass wir Einiges wiedergutmachen müssen, das sind wir dem Verein, den Fans und der Stadt schuldig.“ Wie diese Wiedergutmachung tabellarisch aussieht, lässt sich angesichts des Umbruchs noch nicht genau festlegen, vielmehr ist der Weg das Ziel. Die Entwicklung des verjüngten Teams ist die Marschroute. Im Pokal beim 3:2 in Eggenfelden gab es einen ersten Vorgeschmack darauf, dass die Spiele in der Landesliga hart und eng werden. Da der TSV 1880 Wasserburg erst seine zweite Landesligasaison in der Vereinsgeschichte spielt, ist dies aber völlig normal.
Während die Innstädter ihren Umbau geräuschlos und harmonisch vollzogen, ging es in Pullach hoch her. Zuletzt beklagte Theo Liedl, Sportlicher Leiter und Macher beim SVP, dass Akteure wie Mälek Amdouni, Fabian Czech sowie Alexander Rojek per Anwalt gegen ihre laufenden Verträge vorgingen. Zudem verließen neben einer Handvoll Stammspieler auch Topstürmer Gilbert Diep und Kapitän Martin Bauer die Gelb-Schwarzen. Max Zander, der beste im Kader, hat noch Vertrag in Pullach, geht aber bald für längere Zeit nach Berlin. Als neuen Trainer verpflichtete Liedl, der im Saisonendspurt Orhan Akkurt entließ und selber übernahm, Fabian Lamotte. Der Ex-Schalker kam vom TSV Dachau 65 und muss trotz seiner 39 Jahre wohl noch einmal die Fußballschuhe schnüren. Trotz aller Querelen ist der SV Pullach nicht zu unterschätzen, denn im Pokal gewannen sie bei Bayernligist Erlbach. Dies sollte den Löwen Warnung genug sein.
jah