„Wir waren nicht konsequent genug“
Trainer Florian Heller spricht über das Spitzenspiel und die aktuelle Situation der Löwen
Seit Florian Heller Trainer in Wasserburg ist, hat sich die Mannschaft stetig weiterentwickelt. Parallel dazu hat sich aber auch der TuS Geretsried in den letzten eineinhalb Jahren verbessert. Es kommt nicht von ungefähr, dass beide Vereine in der Spitzengruppe der Landesliga Südost stehen. Die Spiele zwischen beiden Teams waren jedes Mal ein Spektakel. Nachdem der TuS zuletzt in Wasserburg zwei Niederlagen einstecken musste, siegte die Mannschaft von Trainer Daniel Dittmann am Freitagabend mit 3:1 in der Altstadt. Im Gespräch mit unserer Zeitung analysiert Heller das Spitzenspiel, spricht über knifflige Schiedsrichterentscheidungen und ordnet die aktuelle Wasserburger Situation im einsetzenden Herbst ein.
Herr Heller, für den neutralen Beobachter war die Landesligapartie zwischen Ihrer Mannschaft und Geretsried sehr schön anzuschauen. Unabhängig vom Ergebnis, wie haben Sie das Spiel gesehen?
TuS-Trainer Daniel Dittmann und ich waren uns nach dem Spiel einig, dass es bei unseren Aufeinandertreffen nie langweilig wird. Trotz der widrigen äußeren Umstände haben wir vor allem in den ersten 45 Minuten eines der besten Landesligaspiele seit langer Zeit gesehen. Der Fußball hat sich auch in unserer Liga weiterentwickelt. Es war ein sehr gutes Niveau.
Nun aber zum Ergebnis: Warum hat es für die Löwen nicht zum Punktgewinn gereicht?
Vorab muss ich sagen, dass ich mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, sehr zufrieden war. Jeder konnte erkennen, dass der TSV 1880 Wasserburg auf dem Platz stand. Unsere DNA war zu erkennen, unsere Spieler haben alles gegeben. Leider wurden wir für den großen Kampf, für die große Leidenschaft nicht belohnt. So ist es manchmal im Fußball. Geretsried war einfach konsequenter als wir. Das war der Unterschied. Wir waren nicht konsequent genug, das muss man dann auch so deutlich und ehrlich sagen.
Es gab einige strittige Szenen. Wie haben Sie die nicht gegebenen und gegebenen Platzverweise gesehen?
Natürlich wäre es vertretbar gewesen, wenn Kazuki Date nach einer halben Stunde Gelb-Rot gesehen hätte. Das hätte das Spiel verändert, aber der Schiedsrichter ist nicht schuld, dass wir verloren haben. Bei den beiden Roten Karten waren uns Daniel Dittmann und ich einig, dass es beide wohl bei 30 Grad und Sonnenschein so nicht gegeben hätte, aber bei Regen sollte man so nicht reingehen und der Rempler war auch unnötig.
Wasserburg fehlte gegen Geretsried auch die Substanz. Die letzten Wochen waren personell sehr angespannt. Wie ist die aktuelle Lage?
Es gab gegen Geretsried einige Szenen, in denen ich das Gefühl hatte, dass es die perfekte Situation für Michael Barthuber gewesen wäre. Aber er war zu angeschlagen, um zu spielen. Diese Problematik, dass uns wichtige Spieler gefehlt haben oder nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren, hat uns die letzten Wochen mit den vielen Spielen begleitet und wir mussten uns durchkämpfen. Langsam kommen wir aber wieder einige Spieler zurück und wir können auch wieder normal trainieren. Wir werden weiter hart arbeiten und den eingeschlagenen Weg so weitergehen.
jah