„Wir wollten unbedingt eine Reaktion zeigen“
Manuel Kerschbaum stand sinnbildlich für den Wasserburger Sieg
Leon Simeth erzielte gegen die SpVgg Feldmoching zwei sehenswerte Weitschusstore und wäre wohl in jedem anderen Spiel zum Spieler des Tages gewählt worden. Nicht so bei den Löwen. „Heute war es Manuel Kerschbaum. Er hat das 1:0 erzwungen, das war extrem wichtig für uns“, so Simeth selbstlos über seinen Mitspieler. Die beiden Mittelfeldspieler harmonieren prächtig, Simeth als Spielgestalter, Kerschbaum als Zweikämpfer. Nach einem Jahr Anlaufphase hat sich Kerschbaum in dieser Spielzeit einen Stammplatz erobert und bringt mit seiner lauf- und zweikampfintensiven Spielweise wichtige Elemente in die Wasserburger Mannschaft ein. Die Sportliche Leitung war immer von ihrem 23-jährigen Derwisch überzeugt und verlängerte unlängst seinen Vertrag langfristig, weil er auch in den kommenden Jahren das Gesicht der Löwen sein soll. Im Gespräch spricht Kerschbaum über sein Tor, die nötige Aggressivität und seine Entwicklung.
Herr Kerschbaum, Glückwunsch zum ersten Saisontreffer. Ihr Tor zum 1:0 standsinnbildlich für das, was Ihre Mannschaft in dieser Phase gebraucht hat. Wie kam es, dass Sie als Achter den Torwart angelaufen haben?
Wir haben gesagt, dass wir wieder unsere Aggressivität auf den Platz bringen wollen und dass wir immer nach Ballverlusten auf einen schnellen Ballgewinn pressen wollen. Ich war einer der Spieler in der Nähe des Torhüters und so habe ich einfach Druck gemacht und den Fehler erzwungen.
Warum war heute die Aggressivität wieder da, die in den ersten beiden Spielen gefehlt hat?
Ich denke, die letzte Niederlage gegen 60 Rosenheim hat besonders geschmerzt und wir wollten unbedingt eine Reaktion zeigen. Vor allem die Aggressivität, die gefehlt hat. Die hat uns eigentlich in der Hinrunde ausgemacht und die wollten wir wieder auf den Platz bringen. Das hat gut geklappt von allen, egal ob auf oder neben dem Platz.
Nach Ihrem Wechsel aus der Kreisliga haben Sie nach einem Jahr Anlaufphase in dieser Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht. Woran haben Sie besonders gearbeitet?
Ich habe am Anfang Zeit gebraucht, um mich an die Geschwindigkeit zu gewöhnen und um zu zeigen, was ich kann. Dann habe ich mir einige Dinge bei unseren erfahrenen Spielern abgeschaut und versucht diese umzusetzen. Letztes Jahr unser letztes Spiel der Saison war im Nachhinein auch noch einmal sehr wichtig für mich.
Als Ihnen ein folgenschwerer Fehler unterlief.
Genau. Danach habe ich mir noch einmal viel Gedanken gemacht, was ich besser machen muss und habe mich in der Vorbereitung auf die geforderten Dinge fokussiert. Die ersten Testspiele liefen gut, ich hatte selber ein gutes Gefühl und so bin ich in einen guten Flow gekommen.
jah